Fachlicher Austausch auf der Güterwegetagung in Tirol

Vergangene Woche trafen sich in Mayrhofen die Güterwegereferenten aller österreichischen Bundesländer.

Die Teilnehmer der Güterwegetagung in Mayrhofen.

Alle drei Jahre findet alternierend eine Tagung der Güterwegereferenten aller österreichischen Bundesländer statt. Vergangene Woche war das Land Tirol (Sachgebiet Ländlicher Raum) die austragende Stelle (die letzte Tagung fand im Jahr 2019 im Burgenland statt – aus Gründen der Corona-Pandemie wurde die Tagung von 2022 auf 2023 verschoben).

Ziel der Tagung ist vordergründig der fachliche Austausch unter den Bundesländern. Dies geschieht in Form von Vorträgen bzw. in Gesprächen während der Tagung. Des Weiteren wurden einige Wegeprojekte im Rahmen von Exkursionen vorgestellt und präsentiert. In Tirol wurden die Straße Stockach-Lamper (Gemeinde Tux), Straße Gigl-Joch (Gemeinde Hart im Zillertal), Ginzling sowie die Zillertaler Höhenstraße besucht. Der förmliche Rahmen bei dieser Tagung wurde durch die Eröffnung durch den für das ländliche Wegenetz zuständigen Landesrat bzw. durch einen Empfang des Landes Tirol am Abend des ersten Tagungstages gewährleistet. 

Sachgebiet Ländlicher Raum

Das Sachgebiet Ländlicher Raum unterstützt sowohl landwirtschaftliche Betriebe als auch öffentliche Straßenerhalter bei der verkehrlichen Erschließung von Hofstellen. Diese Unterstützung erfolgt einerseits durch Förderungen und andererseits durch technische Beratung und Hilfestellung.

Das ländliche öffentliche Straßennetz im Dauersiedlungsraum von Tirol umfasst eine Gesamtlänge von ca. 3.670 km. Die Straßen des ländlichen Straßennetzes dienen einerseits der Feinerschließung des ländlichen Raumes und andererseits der Anbindung des ländlichen Raumes an das höherrangige Straßennetz und damit der Verbindung zu den regionalen und überregionalen Zentren. Die ländlichen Straßen weisen heute zum überwiegenden Teil einen multifunktionalen Charakter auf.

Neben der ursprünglichen Funktion der Erschließung der landwirtschaftlich geprägten Strukturen dienen sie heute oftmals auch zur Abdeckung der Verkehrsbedürfnisse der Wohnbevölkerung (Wege zum Kindergarten, zur Schule, zum Arbeitsplatz, Nahversorgung, usw.), der Erschließung von Klein- und Mittelbetrieben (Arbeitsplätze im ländlichen Raum), der Naherholung und dem Tourismus (als Rad- und Wanderwege, als Ausgangspunkte für Wanderungen, Schitouren, Erschließung von Tourismusbetrieben und Tourismuseinrichtungen usw.), als Basis-erschließung für weiterführende Almwege und Forststraßen sowie für Projekte der Wildbach- und Lawinenverbauung.

Bei der in den letzten Jahren durchgeführten Erfassung des Oberflächenzustandes des ländlichen Straßennetzes stellte sich heraus, dass fast die Hälfte des Straßennetzes sanierungsbedürftig ist. Davon wiederum befindet sich ca. ein Drittel des ländlichen Straßennetzes aufgrund des Oberflächenzustandes am Ende der Funktionalität. Ebenso befindet sich ein Großteil der bestehenden Hofzufahrten in einem nicht mehr zeitgemäßen Ausbauzustand, das betrifft vor allem den mangelhaften Unterbau, zu geringe Kronenbreiten und Kurvenradien sowie mangelhafte Ausweichmöglichkeiten bei Gegenverkehr.

Die Erhaltung und Sanierung des ländlichen öffentlichen Straßennetzes stellt somit die zuständigen Straßenerhalter bzw. –verwalter vor eine riesige Herausforderung. Im Jahr 2022 wurden ca. 130 Bauvorhaben vom Sachgebiet Ländlicher Raum unterstützt und dabei ca. 28 Mio. Euro umgesetzt.

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AUTORRed. JS
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