„Unsere Milchprodukte sind aufgrund ihrer hohen Qualitäts- und Nachhaltigkeitsstandards auch im Ausland erfolgreich“, teilte Helmut Petschar, Präsident der Vereinigung Österreichischer Milchverarbeiter (VÖM), vergangene Woche anlässlich der neuesten Exportbilanzen für Milchprodukte mit. Laut Erhebungen der Statistik Austria sei es von Jänner bis September gelungen, die Exporte um 7,4 Prozent auf nunmehr 1,26 Mrd. Euro zu steigern. Das mit Abstand bedeutendste Exportgut blieb dabei erneut der Käse. Dieser brachte mit 630 Mio. Euro gut die Hälfte der Exporterlöse ein. Weiters wurden Trinkmilch im Wert von 294 Mio. Euro sowie fermentierte Produkte für 180 Mio. Euro ausgeführt.
Außenhandelssaldo positiv
Der Wert importierter Milchprodukte stieg im selben Zeitraum um knapp sechs Prozent auf 825 Mio. Euro. Auch hier entfiel der Gutteil auf Käse, welcher im Wert von rund 500 Mio. Euro eingeführt wurde. Butter und flüssige Milchprodukte schlugen im Import mit 82 beziehungsweise 80 Mio. Euro zu Buche. Unter dem Strich fiel der Außenhandelssaldo mit 435 Mio. Euro heuer höher aus als im Vorjahreszeitraum. Den VÖM-Angaben zufolge sei das vorwiegend auf höhere Durchschnittserlöse bei Käse zurückzuführen. Den österreichischen Verarbeitern sei es gelungen, die Preise stärker zu erhöhen als dies bei Importprodukten zu beobachten war, so der Molkereien-Dachverband.
Billig-Schienen dominieren Import
Der Preisunterschied ergäbe sich nicht zuletzt auch deshalb, weil im Import vor allem Ware aus dem Preiseinstiegssegment mit geringeren Qualitätsstandards als hierzulande dominieren, weiß Petschar. Diese fänden über Weiterverarbeitung und Handelsmarken ihren Weg ins Einkaufswagerl. „Eine bedenkliche Entwicklung“, meinte Petschar, der deshalb erneut seine Forderung nach einer umfassenderen Herkunftskennzeichnung wiederholt hat.
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- Käse im Reiferaum: ANTONIO & PHOTOS - STOCK.ADOBE.COM