Europa im Schraubstock

Kommentar von Prof. Hubert Wachter,
Publizist.

Das C-Wort, Corona eben, sowie dessen Begleitumstände, vom europaweit heftig kritisierten Krisenmanagement bis hin zur Impfung als erhoffte Erlösung überlagert derzeit alles. Dabei, wann immer dieser Spuk vorbei sein wird, die nächste mindestens so harte Pandemie, die der Weltwirtschaft, wirft ihre Schatten bereits deutlich an die Wand:
In Peking ging dieser Tage der chinesische Volkskongress zu Ende. 3.000 Delegierte. Ihr Beschluss: Just China, von wo Corona ja seinen Ausgang nahm, erholt sich wirtschaftlich mittlerweile ganz enorm. Mit einem angesagt geplanten Wirtschaftswachstum in den nächsten fünf Jahren von jährlich satten plus sechs Prozent. Davon kann die übrige Welt, insbesondere Europa und die EU, derzeit nur träumen.
Das „chinesische Jahrhundert” hat begonnen: 1,1 Billionen Dollar investiert Peking allein in die neue Seidenstraße in Richtung Moskau und Europa, ganz abgesehen von seinen übrigen Shopping-Touren in eben Europa (und in Afrika.) Die USA, der bislang große globale Player hat für sich die Gefahr erkannt. China erwacht. Nicht zufällig verlief die erste große Konferenz des neuen US-Außenministers Antony Blinken (dieser Tage in Alaska) mit China-Diplomaten mehr als frostig. Dass sein Chef, US-Präsident Joe Biden, fast zeitgleich Russlands Wladimir Putin via TV völlig undiplomatisch gar als „Killer” bejahte, lässt ebenso tief blicken.
Bleibt die Frage, welche Rolle in dieser möglichen weltpolitischen Neuordnung Europa und die EU spielen!?
Bislang keine. Außer der, zwischen China und Russland sowie den USA wie in einem Schraubstock hilflos eingezwängt zu werden.
 

wachter.hubert@aon.at

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