Kontroverse Diskussion
Wie aiz.info berichtet, debattierten die Abgeordneten im Ausschuss kontrovers über die grundsätzliche Bedeutung des Bio-Sektors. Bio-Landwirte seien nicht allein die Pioniere der Zukunft, beschwerte sich die deutsche Abgeordnete Ulrike Müller von den Liberalen. Martin Häusling (Grüne) aus Deutschland sprach der EU-Kommission dagegen ein großes Lob aus. Endlich erkenne die EU-Kommission die Vorbildrolle der Bio-Landwirtschaft an, betonte er. Jetzt müssten die Pläne aber auch umgesetzt werden. Noch sei die EU-Kommission weit davon entfernt, 30% der Mittel für die Agrarforschung aus dem Programm “Horizon Europe” für den Bio-Sektor zu verwenden. Bisher seien es gerade mal 2%, beklagte Häusling.
EU-Agrarkommissar Janusz Wojciechowski sieht auf lange Sicht ein Nebeneinander von konventioneller und biologischer Produktion. 25% Biolandbau bis 2030 sei keine Überforderung, sondern machbar, beteuerte polnische EU-Agrarkommissar, der gleichzeitig beteuerte, dass sein Land noch weit davon entfernt sei. Die Nachfrage sei auch vom Wohlstand der Gesellschaft abhängig. Nicht jeder könne sich die teuren Bio-Erzeugnisse leisten, gab Wojciechowski zu bedenken. Allerdings müssten die Produkte billiger werden, wenn mehr und mehr Landwirte ihre Produktion umstellen. Wojciechowski sieht in der biologischen Erzeugung vor allem eine Chance für kleine und mittlere Erzeuger. Drohende Betriebsaufgaben könnten ansonsten nicht mehr wettbewerbsfähige Landwirte auf diesem Weg abwenden, meinte der EU-Agrarkommissar.
- Bildquellen -
- Bio Concept And Tactor Mowing Green Field: ValentinValkov - stock.adobe.com