Der Pflug als klassisches Werkzeug der Bodenbearbeitung in der Landwirtschaft verliert in Deutschland an Bedeutung. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) nach Ergebnissen der Agrarstrukturerhebung 2023 mitteilt, wurden im Wirtschaftsjahr 2022/2023 nur noch 40 Prozent (4,6 Millionen Hektar) des Ackerlandes gepflügt – das war ein deutlicher Rückgang gegenüber dem Wirtschaftsjahr 2015/2016, als noch 53 Prozent (6,3 Millionen Hektar) des Ackerlandes mit diesem konventionellen Verfahren bearbeitet wurden. Demgegenüber setzen die landwirtschaftlichen Betriebe häufiger konservierende Bodenbearbeitungsverfahren ein. Diese „pfluglosen“ Verfahren mit Bodenbearbeitungsgeräten wie Grubber oder Eggen sollen die Bodenstruktur weitestgehend erhalten, da sie den Boden lediglich auflockern und nicht wenden beziehungsweise umpflügen.
In den östlichen Bundesländern war der Anteil pfluglos bestellter Ackerflächen im Wirtschaftsjahr 2022/2023 deutlich höher als im bundesdeutschen Durchschnitt. Thüringen belegt hier mit einem Anteil von 82 Prozent konservierender Bodenbearbeitung, Direktsaat und Ackerland ohne Bodenbearbeitung den Spitzenplatz. Der Bundesdurchschnitt lag bei 60 Prozent. Die Flächenländer mit dem höchsten Pflugeinsatz waren Schleswig-Holstein und Bayern mit jeweils 56 Prozent ihrer Ackerfläche.
Das Direktsaatverfahren (No-Till) ist in Deutschland weiterhin nur wenig verbreitet. Wie bereits im Wirtschaftsjahr 2015/2016 wurde 2022/2023 nur auf 1 Prozent der Ackerfläche die Saat direkt in den unbearbeiteten Boden eingebracht.
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