Das erste Quartal des (Geschäfts-)Jahres 2024 war bei Agrana – nach dem erfolgreichen Vorjahr – von einem Ergebnisrückgang geprägt. Konkret wurde von März bis Mai ein Ergebnis der Betriebstätigkeit (EBIT) von 32,2 Mio. Euro erzielt, was einem Rückgang von nahezu 50 Prozent entspricht. Zugleich ging der Umsatz mit 994,3 Mio. Euro nur leicht und zwar um 2,3 Prozent zurück. „Der deutliche Ergebnisrückgang war auf das sehr herausfordernde Marktumfeld im Zucker- und Stärkesegment zurückzuführen, wo die Verkaufspreise gesunken sind“, berichtet Agrana-Geschäftsführer Stephan Büttner.
Stärke schwächelt
Vor allem das Segment Stärke habe sich zum Sorgenkind entwickelt. Dessen Umsatz ging um mehr als 16 Prozent auf 265,5 Mio. Euro zurück. Dies sei Konzernangaben zufolge auf die Trendwende bei den Energie- und Rohstoffpreisen zurückzuführen. 2022 waren diese als Folge des Ukrainekriegs stark angestiegen, im Vorjahr sanken sie jedoch wieder und mit ihnen die Preise für Haupt- und Nebenprodukte im Stärkegeschäft. Ethanol etwa werde mittlerweile um 25 Prozent günstiger gehandelt als noch vor einem Jahr, teilt man mit. Entsprechend liegt das EBIT des Segments im ersten Quartal mit 9,4 Mio. Euro „deutlich“ unter jenem im Vergleichszeitraum des Vorjahres.
Zucker im Minus
Ähnlich stellte sich die Situation auf den Zuckermärkten dar. Dort gelang es Agrana allerdings die negativen Effekte gesunkener Zuckerpreise durch höhere Absatzmengen zu kompensieren, was letztlich zu einem Umsatzplus von 3,6 Prozent verhalf. Als Ursachen für den Preisdruck nennt die Konzernführung einerseits die im Beobachtungszeitraum aus der Ukraine eingetroffenen Zuckerimporte sowie die in der heurigen Kampagne erwartete höhere EU-Zuckerproduktion. Unterm Strich verbuchte das Segment Zucker übrigens ein Minus von gut 4 Mio. Euro im EBIT.
Fruchtzubereitungen als Zugpferd
„Die Geschäftsentwicklung im Segment Frucht verlief hingegen besser“, zeigt sich Büttner erfreut. So stieg der Umsatz beim Weltmarktführer für Fruchtzubereitungen für die betreffende Sparte um 3,6 Prozent auf 415,6 Mio. Euro. Dies sei erhöhten Absatzmengen in Europa und Mexiko geschuldet, informiert die Geschäftsführung. Auch das EBIT entwickelte sich positiv und stieg gegenüber 2023 um 2,6 Mio. Euro auf exakt 27 Mio. Euro.
Dennoch rechnet die Konzernspitze im laufenden Geschäftsjahr mit einem deutlichen Ergebnisrückgang, auch der Umsatz dürfte 2024 sinken. Den Aktionären der Agrana wird, trotz solider Bilanz im Vorjahr, übrigens für 2023/24 erneut lediglich eine Dividende von 0,90 Euro je Aktie ausbezahlt. Dies hatte die Hauptversammlung Anfang Juli beschlossen. Der Konzern bekenne sich damit weiterhin zu einer „berechenbaren, zuverlässigen und transparenten Dividendenpolitik“, teilt man mit.
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- Fruchtverarbeitung: Agrana