Das betonten LH-Stellvertreter und Bauernbund-Obmann Stephan Pernkopf und Wirtschaftskammer-Präsident Harald Mahrer bei einem gemeinsamen Pressegespräch. Der Ausbau und damit die Stärkung der entsprechenden Infrastruktur sei ein entscheidender Faktor für die Versorgungssicherheit der heimischen Unternehmen und Haushalte. 

Zum Thema „Netzausbau für die Energiewende“ erklärte Pernkopf: „Wer A sagt, muss auch B sagen: Wer mehr Energie erzeugen will, muss auch mehr Leitungen bauen. Im Moment passiert das aber viel zu zögerlich und bürokratisch.“ Auch bedeute der schleppende Netzausbau „eklatant höhere Stromkosten“. Allein im Vorjahr entstanden österreichweit Mehrkosten von 2 Mrd. Euro durch nicht ausreichende Leitungskapazitäten. 

Quelle: NKL Burchhart
Rascher Stromtrassen-Ausbau ist entscheidender Faktor für Versorgungssicherheit auch der Landwirtschaft, so Mahrer und Pernkopf.

Derzeit sind Netze überfordert

Ökostrom-Anlagen müssten immer wieder abgeschaltet werden, weil das Netz den Strom oft gar nicht mehr aufnehmen könne. Das Wasser der Donau rinne dann ungenützt über die Kraftwerke, Windräder stünden still, Photovoltaikanlagen müssten trotz Sonne vom Netz, kritisierte Pernkopf. Beim Strom sei die Energiewende ohne entsprechenden Netzausbau nicht zu schaffen. „Wir brauchen einen massiven Ausbau der überregionalen Netze sowohl beim Strom als auch beim Gas. Sonst sehen wir die Energiewende gefährdet.“

Österreich brauche daher massive Investitionen in das Stromnetz, ein Strom- und Gasnetzbeschleunigungsgesetz sowie eine klare Priorität für den Ausbau dieser Infrastruktur bei der eControl. Benötigt würden laut Stephan Pernkopf darüber hinaus eine Wasserstoff-Infrastruktur, große Batteriespeicher und eine dynamische Leistungsregelung für Photovoltaikanlagen. Dazu müssten große überregionale Transportleitungen ausgebaut werden.

Stephan Pernkopf: „Wer mehr Energie will, muss auch mehr Leitungen bauen. “

Staatlicher 5 Mrd. Euro-Netzinfrastrukturfonds

Auch Gas sei sowohl für Haushalte als auch für die Industrie kurz- und mittelfristig nicht ersetzbar. Laut Mahrer werde der Hauptteil des Gas-Bedarfs künftig aus Norwegen, aus dem Süden und über LNG-Terminals gedeckt. Es brauche mehr politisches Engagement auf Bundesebene im Hinblick auf „Entry Murfeld“ und „Entry Arnoldstein“, um die Versorgung Österreichs vom Süden her sicherzustellen. 

Entscheidend für den Netzausbau sei die Finanzierung. „Wir schlagen hier einen neu zu schaffenden Netzinfrastrukturfonds vor. Rund 5 Mrd. Euro soll mit einem entsprechend dotierten Fonds der Staat tragen“, sagte WK-Präsident Harald Mahrer.

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AUTORRed. BW
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