Im Tauziehen um den Termin der beiden größten österreichischen Landwirtschaftsmessen, der Agraria Wels (OÖ) und der Austro Agrar Tulln (NÖ), gibt es seit gestern eine Einigung. Nach monatelangen intensiven Verhandlungen wurde nun beschlossen, dass die beiden Landtechnik-Fachmessen abwechselnd im Zwei-Jahres-Rhythmus stattfinden werden.
Die Messe Wels hat ihren publizierten Termin für die Agraria im November 2018, der mit dem Termin der Austro Agrar in Tulln kollidiert wäre, abgesagt. Die nächste Agraria wird daher im November 2020 stattfinden. Für Wolfgang Strasser, Geschäftsführer der Messe Tulln, sei – unabhängig von der Entscheidung der Messe Wels – ohnehin klar gewesen, dass die Austro Agrar Tulln 2018 stattfinden wird.
Wunsch des Club Landtechnik erfüllt
Damit ist man nun – spät aber doch – dem Wunsch der österreichischen Landwirtschaftsindustrie, vertreten durch den Club Landtechnik, nachgekommen. „Auf Grund der Marktrückgänge in den vergangenen vier Jahren, war die Landtechnikbranche gezwungen sich den geänderten Verhältnissen anzupassen. Für uns war es aber wichtig weiterhin an beiden Standorten präsent zu sein“, betonte Präsident Rudolf Dietrich. Immerhin gab es bei der Leitmaschine der Landwirtschaft, dem Traktor, in den vergangenen vier Jahren einen Absatzrückgang von 40 Prozent. Durch das erhöhte Messe-Intervall wollen die Landmaschinen-Hersteller vor allem Kosten einsparen.
Wels 2018 wieder mit Herbstmesse
Da die Messe Wels jedoch weiterhin alle zwei Jahre ein landwirtschaftliches Messe-Format abhalten will, wurde ein neues Konzept entwickelt, wie Geschäftsführer Robert Schneider erklärte: „Von 6. bis 9. September 2018 wird eine Herbstmesse mit dem landwirtschaftlichen Fachbereich Tier und Grünland in Wels stattfinden.“
Unter dem Motto „Land – Tier – Wirtschaft“ will man dabei vor allem mit Kompetenzzentren zu den Themen Stallbau, Fütterung, Hoftechnik und Innenmechanisierung sowie Gülle und Misttechnik punkten. Im Mittelpunkt dabei soll das Thema Tier stehen, aber es werden auch Landmaschinen am Messegelände ausgestellt sein. Der Fokus soll zudem auf Regionalität und Tradition im Bereich der Lebensmittel liegen. Zielgruppe sind sowohl Konsumenten als auch Landwirte gleichermaßen. Auch der Club Landtechnik hat für dieses neue Vorhaben seine Unterstützung zugesagt.