Eine „wilde“ Alternative für bäuerliche Direktvermarkter

„Herbstzeit ist Wildzeit“ das gilt nicht nur für den Konsum von Wildfleisch, sondern auch für die bäuerlichen Direktvermarkter, die in dieser Jahreszeit mit dessen Vermarktung beschäftigt sind.

Wildfleisch aus bäuerlichen Gehegen ist hierzulande vor allem in den Herbstmonaten erhältlich.

Wildfleisch erfreut sich immer grö­ßerer Beliebtheit und noch umso mehr, wenn man es direkt von bäuerlichen Direktvermarktern beziehen kann. Im Land ob der Enns sind zurzeit mehr als 600 landwirtschaftliche Familienbetriebe mit circa 14.000 Farmwildtieren registriert, Tendenz steigend. Denn viele Nebenerwerbsbetriebe, die derzeit noch Milchkühe halten, erwägen einen Wechsel zu weniger arbeitsintensiven Formen der Grünlandnutzung.

Gute Marktchancen für die Haltung von Wild

Eine vielversprechende Option mit guten Marktchancen biete dabei die Haltung von Dam-, Rot-, Sika- oder Muffelwild. „Die landwirtschaftliche Wildhaltung ist eine interessante Alterna­tive, um hochwertige Lebensmittel zu erzeugen“, erläutert Landwirtschaftskammer-Präsident Franz Waldenberger. Zudem leiste die Haltung von Wildtieren einen wichtigen Beitrag zum Natur- und Umweltschutz sowie zum Erhalt der Kulturlandschaft. Weiters könne man Wildgehege auf Flächen einrichten, die aufgrund ihrer Geländebeschaffenheit für den Ackerbau oder das Grünland ungeeignet sind.

Feiner Geschmack ist bei Wild garantiert

Aufgrund seines Genusswertes sowie der ernährungs­physiologischen Vorzüge durch ganzjährige Freilandhaltung des Dam-, Rot- und Sikawilds sei ein feiner Geschmack garantiert. Insbesondere die ganzjährige Lebensweise der Tiere in freier Natur spiele dabei eine Rolle. Sie ergibt ein fett- und cholesterinarmes Fleisch, das zudem reich an Eiweißstoffen und speziell an Eisen ist. Dam- und Rotwildfleisch sei weiters sehr feinfasrig, leicht verdaulich und überzeuge durch einen äußerst feinen Geschmack.

„Die Nachfrage nach Wildprodukten ist  nach wie vor ungebrochen einerseits in der Gastronomie, andererseits in der Direktvermarktung.“ Franz Waldenberger

Aus artgerechter und kontrollierter Haltung

Das Wildbret aus bäuerli­chen Gehegen stamme ausschließlich von jungen Tieren von 14 bis zu maximal 18 Monaten. Die behördlich genehmigten Gehege würden weiters der ständigen Kontrolle durch den Amtstierarzt unterliegen. Ebenso würde das Fleisch vor dem Verkauf einer genauen Kontrolle un­terliegen. „Wildfleisch vom heimischen Bauern steht für artgerechte, kontrollierte Hal­tung und Fütterung, nach­vollziehbare Sicherheit in Qualität und Hygiene“, ist Bernadette Watzenböck, Obfrau des Landesverbandes landwirtschaftlicher Wildtierhalter Oberösterreich und Salzburg, überzeugt.

Herbstzeit ist Wildzeit: Intensivste Jahreszeit

Der Herbst ist für Watzenböck die Zeit, wo bedingt durch die Vermarktung die meisten Arbeitsstunden anfallen. „Die tägliche Arbeit mit den Tieren beschränkt sich während der Vegetationszeit im Wesentlichen auf einen kurzen Kontrollgang im Gehege“, so die in Prambachkirchen wohnhafte Obfrau.

Einen guten Überblick, wo Wildfleisch aus bäuerlichen Gehegen erhältlich ist, biete die Website www.wildhaltung.at. Auch Re­zepte zum Nachkochen sind hier zu finden. Darüber hinaus bekommt man gute Auskunft beim Landesverband der landwirtschaftlichen Wildtierhalter unter der Telefonnummer 050/69 02-13 35.

- Bildquellen -

  • Damwild 3 ID21670: agrarfoto.com
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AUTORred Sophie Stockinger
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