Mit steigenden Temperaturen setzt der Vegetationsstart ein und damit steigt der Nährstoffbedarf der Pflanzen. Die Erwärmung der Böden findet mit einer Verzögerung statt. Da die Mineralisierung von Stickstoff und Schwefel aus der organischen Substanz temperaturabhängig ist, hat das entscheidenden Einfluss auf die frühe Nährstoffversorgung. Die jungen Pflanzen profitieren von Mehrnährstoffdüngern (COMPLEX), weil das Wurzelsystem noch wenig ausgeprägt ist.

Die Vorteile der Andüngung mit COMPLEX NPK Düngern.

Obwohl die Nährstoffe unterschiedliche Eigenschaften und Bedeutung haben, hat der Einsatz von COMPLEX NPK Düngern einen entscheidenden Vorteil gegenüber Einzelnährstoffen oder Mischdüngern. Alle wichtigen Nährstoffe für den Vegetationsstart sind in jedem Korn vorhanden. Dies führt zu einer gleichmäßigen und kleinräumigen Verteilung der Nährstoffe im Feld.

Da Phosphat im Boden nur wenig mobil ist, ist die kleinräumige Verteilung besonders wichtig. Das heißt die Wurzeln der jungen Pflanze haben einen kurzen Weg zum Phosphat. Bei sehr dünnen Getreideständen kann mit Phosphat die Bestockung gefördert werden.

Alle COMPLEX NPK Dünger enthalten Stickstoff und Schwefel. Beide Nährstoffe werden im kalten Boden unzureichend mineralisiert. Nitrat sorgt für eine rasche Stickstoffversorgung und der Schwefel für eine ungebremste Fotosyntheseleistung. Schwefelmangel ist mittlerweile auch im Getreide häufig und kann an hellgrünen bis gelblichen Blättern erkannt werden. Im Gegensatz zum Stickstoffmangel betrifft dies die jüngeren Blätter.

Quelle: LAT Nitrogen
Abbildung 1: Versuchsergebnisse auf einem Standort mit deutlichem Schwefelmangel. Dieses Beispiel zeigt, dass mit ausgewogener Düngung (COMPLEX NPK+S) auch auf Mangelstandorten gute Erträge möglich sind.
Quelle: LAT Nitrogen
Abbildung 2: Der Streifen in der Mitte zeigt Schwefelmangel. Links und rechts wurde mit 34 kg S/ha gedüngt. Foto: IPNI, Stephen Maloney

Stickstoff im Getreide

Je früher der Düngezeitpunkt, desto moderater sollte die Andüngung sein. In Abhängigkeit der weiteren Entwicklung kann bei zu geringer erster Gabe eine „Zwischendüngung“ in EC 25-28 bis zur zweiten Gabe erfolgen. Wenn die erste Gabe spät erfolgt (Ende März), sollte diese höher sein, um ausreichend Stickstoff für den Beginn des Längenwachstums zur Verfügung zu stellen.

Bei Qualitätsgetreide sollte eine ausreichend hohe 3. Gabe (oder 4. Gabe) berücksichtigt werden. Eine Reduktion der ersten Gabe zugunsten der 3. Gabe fördert das Protein auf Kosten des Ertrags.

Quelle: LAT Nitrogen
Abbildung 3: Versuchsergebnisse aus Wieselburg mit 8 Wiederholungen. Der Proteingehalt des Weizens wird nicht nur von der Stickstoffmenge, sondern auch von der zeitlichen Verteilung beeinflusst.
Quelle: LAT Nitrogen
Abbildung 4: Versuchsergebnisse aus Wieselburg mit zweizeiliger Gerste. Alle Versuchsvarianten wurden mit 150 kg N/ha gedüngt. Der Ertrag und Proteingehalt wird entscheidend von der zeitlichen Verteilung beeinflusst.

Zweizeilige und mehrzeilige Gerste sind hinsichtlich der Andüngungshöhe unterschiedlich zu bewerten. Gerade bei zweizeiligen Sortentypen, die den Ertrag über die Anzahl der Ähren/m² bilden, ist eine höhere Andüngung im Vergleich zur mehrzeiligen Gerste erforderlich. Bei einem anfangs zu verhaltenem Stickstoffangebot besteht die Gefahr von späterem Zwiewuchs in der Schossphase. Trockene Bedingungen im März/April würden diesen Effekt verstärken.

Mit der Andüngung einen homogenen Pflanzenbestand sichern.

Mit der richtigen Andüngung ist der Grundstein für eine homogene Pflanzenentwicklung gelegt. Den passenden COMPLEX NPK Dünger, unter Berücksichtigung der Bodeneigenschaften, Vorfrucht, und gegebenenfalls organischer Düngung, findet NutriGuide® für die jeweilige Kultur oder auch für eine gesamte Fruchtfolge.

Die gleichmäßige Entwicklung des Pflanzenbestandes kann mit NutriGuide® überprüft werden. Dazu werden Satellitenbilder und ein Vegetationsindex verwendet. Dieser macht deutlich, wenn es bedingt durch unterschiedliche Bodeneigenschaften zu unterschiedlicher Pflanzenentwicklung kommt. Zum Beispiel erwärmen sich schwerere Böden im Frühling langsamer als leichtere Boden. Das kann eine verzögerte Pflanzenentwicklung bewirken.

Quelle: LAT Nitrogen
Abbildung 5: Vegetationsentwicklung am 20. März 2024 vom Satelliten aus betrachtet (Pixel 10x10m)
Quelle: LAT Nitrogen
Abbildung 6: Vegetationsindex (NDVI) als Grundlage für die Applikationskarte
Quelle: LAT Nitrogen
Applikationskarten für die erste Gabe. Wahlweise in 2, 3, 4 oder 5 Zonen aufgeteilt. Mehr Dünger wo mehr gebraucht wird.

Die teilflächenspezifische Düngung kann einer unterschiedlichen Pflanzenentwicklung entgegenwirken. Dazu wird das Feld in Zonen mit ähnlichem Vegetationsindex (Bestandsentwicklung) eingeteilt und dementsprechend unterschiedlich gedüngt. Zur ersten Gabe im Frühjahr werden Zonen mit verzögerter Entwicklung etwas mehr gedüngt als Zonen mit höherem Vegetationsindex.

Die App NutriZones® ermöglicht teilflächenspezifisches Düngen ohne jegliche Kosten für Software oder Technik. NutriZones® zeigt bzw. sagt die Düngemenge der jeweiligen Zone im Feld an. Dies kann wahlweise als Produktmenge, Stickstoffmenge, Fahrgeschwindigkeit oder relative Produktmenge (%) wiedergegeben werden. Entsprechend diesen Angaben, passen Sie während des Streuvorgangs die Düngermenge entweder über die +/- Taste vom Streuer oder über die Fahrgeschwindigkeit an.

- Bildquellen -

  • Abbildung 1: LAT Nitrogen
  • Abbildung 2: LAT Nitrogen
  • Abbildung 3: LAT Nitrogen
  • Abbildung 4: LAT Nitrogen
  • Abbildung 5: LAT Nitrogen
  • Abbildung 6: LAT Nitrogen
  • Abbildung 7.1: LAT Nitrogen
  • Weizenfeld: LAT Nitrogen
- Werbung -
Vorheriger ArtikelBundesforste errichten neue Laichplätze für die Äsche
Nächster ArtikelÖVP-Chef Stocker: „Das Ergebnis ist einfach gut“