Seit einer Woche hat die Marktgemeinde Anger einen neuen Bürgermeister. Nach 17-jähriger Tätigkeit an der Spitze der Gemeinde legte Hubert Höfler mit Jahresende sein Amt als Bürgermeister zurück. Zu seinem Nachfolger wurde der 52-jährige Landwirt Hannes Grabner aus Baierdorf gewählt. „Mein Vorgänger hat schon vor längerer Zeit angekündigt, dass er sein Amt zurücklegen wird“, lässt Grabner wissen. „Die Übergabe war gut ausgeredet.“ Dass er und die neue Vizebürgermeisterin Manuela Kuterer einstimmig in ihre Funktionen gewählt worden sind, freut ihn besonders: „Das ist auch ein Zeichen der guten Zusammenarbeit im Gemeinderat.“
Einblick als „Vize“
Der 52-jährige Biobauer kennt die Gemeindearbeit schon sehr gut, schließlich hat er die letzten acht Jahre als Vizebürgermeister Einblick in das große Aufgabengebiet einer Kommune erhalten. Er ist auch Ortspartei- und Bauernbundobmann und freut sich auf die neue Herausforderung: „Langweilig wird es mir sicher nicht, denn es gibt viel zu tun.“ Derzeit halten ihn vor allem mehrere Wohnbauprojekte auf Trab. „So gelingt es uns, dass wir unsere Einwohnerzahl konstant halten und auch leerstehende Objekte einer neuen Nutzung zuführen“, sagt Grabner. Der Ausbau der Infrastruktur und die Straßensanierung sind in der Landgemeinde mit einem großen Wegenetz und vielen Bergbauernhöfen sowieso ein Dauer-Thema. Der Breitbandausbau ist in vollem Gange.
Die neue Funktion ist auch eine Herausforderung für seine Familie sowie den Betrieb mit Murbodner-Ochsenmast und Urlaub am Bauernhof. „Wir haben das in der Familie gut ausgesprochen und werden abklären, wie das arbeitsmäßig zu bewältigen ist“, lässt Grabner wissen. Dass sein großes Hobby, die Musik, darunter leidet, glaubt er nicht. Er ist nämlich ein begeisterter Harmonikaspieler und Mitglied im Musikverein Anger (Tenorhorn).
Gute Zeit für Übergabe
So wie in der 4000 Einwohner zählenden Marktgemeinde Anger kam und kommt es jetzt in etlichen weiteren Gemeinden zum Bürgermeister-Wechsel. Für Gemeindebund-Präsident Erwin Dirnberger ist das klar: „Jetzt ist eine gute Zeit zum Übergeben. Der Nachfolger beziehungsweise die Nachfolgerin können sich noch gut einarbeiten und haben ein Jahr Zeit, sich auf die nächste Gemeinderatswahl vorzubereiten.“
Auch in der Marktgemeinde Straden hat Bürgermeister Gerhard Konrad mit Jahresende sein Amt zurückgelegt. Sein Nachfolger ist der bisherige Gemeindekassier Anton Edler. Er ist Leiter des Vermessungsamtes Leibnitz, verheiratet und zweifacher Vater. Für ihn hat der gegenseitige wertschätzende Umgang in der Gemeinde oberste Priorität – sei es im Gemeinderat, in der Verwaltung oder in der Bevölkerung. Beibehalten will der 50-Jährige die starke Bürgerbeteiligung und den guten Weg, den man mit dem Kindergemeinderat und Jugendrat eingeschlagen hat. Ein zentrales Thema ist für ihn die Ortskernbelebung. In Sachen Kultur möchte er beitragen, dass die bewährten Träger von einem engagierten Kulturnachwuchs unterstützt werden. Auch die Natur ist dem ehemaligen Ortstellenleiter der Berg- und Naturwacht sehr wichtig. Vorerst gilt seine volle Konzentration der Sanierung der Volksschule, die jetzt startet.
Kapellmeister
Nach fast einem Vierteljahrhundert im Gemeinderat, davon zwölf Jahre als Gemeindeoberhaupt, hat sich Friedrich Fledl vom politischen Geschehen in der Gemeinde Gaal verabschiedet. Sein Nachfolger ist Heribert Kranz jun. Der 43-jährige Quereinsteiger dirigiert damit als Kapellmeister weiterhin nicht nur den Gaaler Musikverein, sondern ab sofort auch das Geschehen in der 1300 Einwohner zählenden Gemeinde. Kranz – er ist hauptberuflich als Musiklehrer in Eisenerz tätig – hat sofort nach seiner Wahl und Angelobung durch Bezirkshauptfrau Nina Pölzl im Sitzungsaal des Gemeindeamts auch die Glückwünsche von VP-Bezirksparteiobmann Bruno Aschenbrenner und als Geschenk von ihm einen Hut überreicht bekommen.
Auch in Hengsberg gibt ein Musiker künftig den Ton an. Manfred Rechberger – er ist der Nachfolger von Hans Mayer, der mehr als 16 Jahre lang die Geschicke der Gemeinde gelenkt hat – ist ein landesweit bekannter Musiker und auch ein politischer Quereinsteiger, der aber mit dem örtlichen Vereins- und Pfarrleben bestens vertraut ist. Themen seiner aktuellen Arbeit als Kommunalpolitiker sind unter anderem die Wiederherstellung eines durch Rutschungen verlegten Weges, die Umstellung der öffentlichen Beleuchtung auf LED-Leuchten und der Breitbandausbau.
Zwei Junge im Blickfeld
Ganz frisch im Amt ist der Bürgermeister von Halbenrain. Der 27-jährige Raphael Scheucher ist am Dienstagabend zum neuen Bürgermeister von Halbenrain und damit zum Nachfolger von Dietmar Tschiggerl gewählt worden. Und in der Nachbargemeinde Deutsch Goritz werden am 1. Februar die Weichen neu gestellt. Der 30-jährige Jungbauer David Tischler – er ist auch Mitglied im Landesvorstand der Steirischen Jungbauern – wird Heinrich Tomschitz als Bürgermeister folgen.