Ein grandioses Fest der Fleckviehzucht – so lautet die Bilanz der Arbeitsgemeinschaft Österreichischer Fleckviehzüchter über die am vergangenen Wochenende in Maishofen (Sbg.) abgehaltene Bundesfleckviehschau. Delegationen aus 22 Ländern, von A wie Albanien bis V wie Venezuela ließen sich die Anreise nicht nehmen. In einer meisterlichen Leistung rangierten die Preisrichter Dieter Bürger und Johannes Huber aus Deutschland in einem wahren Marathon 127 Schaukühe in 18 Gruppen und drei Finalrunden und kommentierten gut nachvollziehbar ihre Entscheidungen.
38 Jungkühe der absoluten Sonderklasse
Die Preisrichter waren begeistert von der hervorragenden Qualität der präsentierten 38 Jungkühe. „Absolute Sonderklasse“, so lautete das Urteil von Dieter Bürger bei der Championwahl.
Zum Bundessieger kürten die Preisrichter die Mailer-Tochter Giruana des Zuchtbetries Andrea u. Markus Priewasser, St. Johann/Walde, Fleckviehzuchtverein Inn- und Hausruckviertel (FIH). „Die perfekte Fleckviehkuh, wie sie besser nicht sein könnte“, kommentierte der Preisrichter. Der Bundesreservesieg ging an die euterstärkste Kuh des Finales, an die Dell-Tochter Srilanka von Siegfried Mayer, Pölstal, Stmk.
Starke Kühe mit zwei bis vier Abkalbungen
Im Finale der Kühe mit zwei bis vier Abkalbungen standen 18 Kühe, die der Preisrichter mit den Worten lobte: „Ich habe noch nie 18 so starke Kühe auf einen Platz gesehen, wie hier in diesem Finale.“ Aus dieser großen Gruppe von Finalistinnen wählte er vier Top-Tiere aus:
• die beiden Zweitkalbskühe Isetta (V: GS Rave) von Waltraud und Josef Scharner, Scheibbs, NÖ,
• Harmony (V: Hupsol) von Markus Gramshammer, Vomp, Tirol,
• die Drittkalbskuh Alma (V: Vorteil) von Leopold Dichtl, Virgen, Tirol,
• und die Viertkalbskuh Bruni (V: GS Oedstein) von Heinrich und Maria Eichberger, St. Margarethen bei Knittelfeld, Steiermark.
Aufgrund ihres hervorragenden Euters mit optimaler Strichstellung holte Harmony von Markus Gramshammer den Bundessieg mittel nach Tirol. Der Bundesreservesieg ging an Bruni von Heinrich und Maria Eichberger und somit in die Steiermark. Bruni glänzte mit ihrem trockenen Fundament und exzellenter Oberlinie.
Auch im Finale der älteren Kühe wurde hervorragende Qualität geboten. Aus den Gruppen- und Gruppenreservesiegerinnen der Kühe mit fünf und mehr Abkalbungen ließ der Preisrichter drei Kühe anziehen, die ihn besonders beeindruckten:
• die Fünftkalbskuh Sojura (V: Rurex) von Ferdinand Ströcker, Altenmarkt, NÖ,
• die Sechstkalbskuh Kerstin (V: Hades) von Klaus Köchler, Terfens, Tirol, und
• die Siebtkalbskuh Goldi (V: Rubikon) von Anna und Josef Haberl, Birkfeld, Steiermark.
Aufgrund ihres herausragenden Fundaments wurde Goldi vom Zuchtbetrieb Haberl zur Bundessiegerin der älteren Kühe gekürt sowie Sojura, die mit ihrer Jugendlichkeit glänzte, zur Bundesreservesiegerin.
Sehr beeindruckend für das Publikum und die Preisrichter war der Auftritt der drei Kuhlinien Ista, Zierde und Zita.
Beeindruckende Kuhlinien
Der Bundessieg in dieser Kategorie war der Kuhlinie Zierde von Johann Schweighofer, Pöllau, Stmk., nicht zu nehmen, schließlich gingen aus dieser Kuhlinie nicht weniger als sechs genomische Jungstiere hervor, die im Besamungseinsatz stehen. Den Reserve-
sieg holte sich die Kuhlinie Zita von Karin und Markus Lichtenegger, Wolfsberg, Ktn., aus der der genomische Jungvererber Mozarella stammt.
Die Ergebnisliste und ein Kurzfilm über die Bundesfleckviehschau 2017 sind im Internet abrufbar unter der Adresse www.fleckvieh.at
Premiere: FleckScore-Weltcup in Maishofen
49 Teilnehmer aus zehn Ländern bewerteten beim FleckScore-Weltcup, einem weltweit neuen Wettbewerb, fünf Kühe nach dem neuen Bewertungssystem FleckScore. 2013 wurde FleckScore eingeführt und seit einem Jahr kann im Internet weltweit auf
www.fleckscore.com zugegriffen und Bewertungen vorgenommen werden. Im Rahmen der Bundesfleckviehschau gaben die Teilnehmer in drei Gruppen und insgesamt 15 Durchgängen ihre Bewertungen ab. Die vier besten Teilnehmer, Hannes Fersterer, AlexanderHörmandinger, Paul Bachmann und Wolfgang Huemer, starteten im Finale. Als weltbester Bewerter ging Wolfgang Huemer aus Oberösterreich hervor.