Ein Prost mit einem Glas Most: 21. April feiert ein Kulturgut

„G‘sundheit – sollst leben“ wird es am kommenden Sonntag wieder vermehrt heißen: Am Tag des Mostes steht das vielfältige, aus Äpfeln und Birnen gewonnene Getränk im Mittelpunkt.

Zum Abschluss der Birnen- und Apfelbaumblüte wird angestoßen.

Oberösterreichs Mostproduzenten pflegen eine besondere Tradition und überzeugen dabei mit Qualität. So hat das Kulturgut Most sein einst verstaubtes Image längst hinter sich gelassen.
„Der Tag des Mostes am 21. April lädt dazu ein, die Vielfalt und Qualität des oberösterreichischen Kulturguts zu entdecken und genießen. Bei zahlreichen Veranstaltungen und Verkostungen haben Interessierte die Möglichkeit, sich von der einzigartigen Aromavielfalt zu überzeugen und mehr über seine Herstellung, Geschichte und Bedeutung für die Region zu erfahren“, sagt Rosemarie Ferstl, Vizepräsidentin der Landwirtschaftskammer Oberösterreich. Bei einem Betriebsbesuch mit Verkostung bei einem Mostproduzenten oder beim Besuch einer Mostkost lässt sich eine Vielzahl verschiedener Moste probieren und der persönliche Favorit ausmachen.

Qualitätsanspruch wie bei edlen Weinen

Die Mostproduktion in Oberösterreich ist ein Paradebeispiel für das Verknüpfen von Tradition und Innovation. Hochwertige Kellertechnik – ähnlich wie bei der Weinproduktion – wird eingesetzt, um die Qualität des Getränks sicherzustellen. Der Most, oft auch Obstwein genannt, hat sich von seinem Image als rustikales Getränk gelöst und wird nun mit Qualitätsansprüchen produziert, die den Vergleich mit edlen Weinen nicht scheuen müssen. Die Früchte stammen aus Streuobstwiesen und Intensivobstanlagen, welche die Vielfalt ausmachen. Während Streuobst
für seinen charakteristischen, naturnahen Geschmack geschätzt wird, punkten Intensivobstanlagen mit gleichbleibender Qualität und Ertragssicherheit, was dem Trend zu sortenreinen Mosten entgegenkommt. Die Obstweinverordnung, die seit Jänner 2014 gilt, sorgt für eine regulierte und qualitätsbewusste Herstellung.
Ob klassisch als Mischling oder sortenrein, die Vielfalt des oberösterreichischen Mostes ist beeindruckend. Die Bandbreite reicht von circa fünf bis zwölf Promille Gesamtsäure, niedrigem bis hohem Gerbstoffgehalt sowie von trocken ausgebauten bis zu stark restzuckerhaltigen Produkten. Die vier Geschmacksrichtungen sind systematisch eingeteilt, wobei vor allem dem Säure- und Gerbstoffgehalt, aber auch dem Gehalt an Restzucker große Bedeutung zukommt. Wichtigster Anhaltspunkt ist die Säure. Je nach Pressverfahren und Saftbehandlung vor der Vergärung kommen auch mehr oder weniger Gerbstoffe in den Most. Für die Geschmacksrichtungs- und Sortencharakteristik spielt auch der Standort der Obstbäume eine große Rolle.

Geschmackskunde: Von „mild“ bis „resch“

• „Milde“: Milde Moste mit einer Gesamtsäure bis 6,5 Promille und keinen deutlich spürbaren Gerbstoffgehalt. Wenig Säure oder ein ausgleichend hoher Restzucker.
• „Halbmilde“: Der Gesamtsäuregehalt liegt zwischen 6,5 und acht Promille, kein deutlich spürbarer Gerbstoffgehalt. Restzuckerwert ist gleich Säuregehalt oder darunter.
• „Kräftige“: Als kräftig werde Moste bezeichnet, die einen deutlich spürbaren Gerbstoffgehalt haben, auch wenn Restzucker- und Säuregehalt niedrig sind.
• „Resche“: Jene Vertreter, die einen Säuregehalt über acht Promille haben.

Most-Informationen:

Neuigkeiten und Veranstaltungen. Unter „www.unsermost.at“ gibt es nicht nur einen Überblick über diverse Veranstaltungen, Freunde der oberösterreichischen Mostkultur werden auch mit Neuigkeiten versorgt und Top-Most-Produzenten werden vorgestellt. Darüber hinaus können auch auf der Website „www.gutesvombauernhof.at“ Mostproduzenten abgerufen werden.

- Bildquellen -

  • Most: LK OÖ/MINICHBERGER
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AUTORred. Gabi Cacha
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