Die Vogelgrippe, die Pandemie, aber auch die stark gestiegenen Futter- und Energiepreise haben Unsicherheiten in die Eier-Branche gebracht. Abseits der wirtschaftlichen Verwerfungen hat die in Europa zirkulierende Geflügelpest die Tierbestände in vielen EU-Ländern stark reduziert. Auch in Österreich ist sie in einigen Betrieben ausgebrochen, konnte jedoch durch strenge Sicherheitsbestimmungen auf den betroffenen Betrieben bisher weitgehend minimiert werden. Unter anderem dadurch sei das Angebot an Junghennen zurückgegangen, erklärt der Obmann-Stellvertreter der Geflügelwirtschaft Österreich, Heinz Schlögl. 

Quelle: Geflügelwirtschaft Österreich
Schlögl zieht positive Bilanz zu Ostern.

„Viele Betriebe haben 2022 keine Junghennen eingestallt. Dank des Covid-Verlustersatzes der Bundesregierung konnte einer befürchteten Unterversorgung mit Eiern rechtzeitig entgegengesteuert werden. Das ist einer der Gründe, warum wir trotz europaweiter Eierknappheit Österreich weiterhin gut versorgen können“, so Schlögl, der auch die Lage in anderen Ländern im Blick hat.  Trotz besserer Voraussetzungen im Inland würden aber dennoch die gestiegenen Betriebsmittelpreise die heimischen Legehennenhalter und die Eierpackstellen belasten.

Schlögl: Wir erwarten Preisanpassung nach oben

„Die gestiegenen Kosten konnten noch nicht zur Gänze umgesetzt werden, wir erwarten deshalb eine Preisanpassung nach oben. Heimische Eier werden aber weiterhin leistbare Lebensmittel bleiben und wir freuen uns, wenn österreichische Eier auch weiterhin so stark nachgefragt werden“, ergänzt Schlögl. Bekanntlich steigt mit dem Osterfest jedes Jahr auch der Eierabsatz. In den vergangenen Wochen und Monaten war die Nachfrage nach heimischen Eiern aber außergewöhnlich hoch, teilte Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig mit. 

Quelle: BML/Hemerka
Totschnig: „Heimische Ostereier können wir dank höchster Tierwohlstandards mit gutem Gewissen genießen.“

„Vor 15 Jahren lag unser Selbstversorgungsgrad mit Eiern bei rund 75 Prozent. Dank dem Fleiß unserer Bäuerinnen und Bauern, dem Bekenntnis heimischer Konsumenten zu regionalen Eiern und auch einer klugen Agrarpolitik können wir uns mittlerweile fast zu 100 Prozent mit Eiern selbst versorgen“, freut sich Totschnig. Er appelliert weiterhin auf heimische Herkunft bei Eiern zu achten. „Heimische Ostereier können wir dank höchster Tierwohlstandards mit gutem Gewissen genießen.“

Der Eiermarkt rund um Ostern

Insgesamt 7 Ostereier werden in Österreich während der Osterfeiertage pro Kopf verspeist. Jährlich sind es im Schnitt pro Kopf 233 Eier. 

7,5 Mio. Legehennen leben derzeit in Österreich in registrierten Betrieben – sie liefern rund 2,1 Milliarden Eier pro Jahr. 

57% der heimischen Eier stammen aus Bodenhaltung, 30% aus Freilandhaltung, 13% sind Bio und 0% aus Käfighaltung. Während in Europa 6% aus BIO-, 12% aus Freiland-, 34% aus Bodenhaltung und 48% aus Käfighaltung stammen. 

- Bildquellen -

  • Heinz Schlögl: Geflügelwirtschaft Österreich
  • Totschnig: BML/Hemerka
  • Eier: Irina Magrelo – Stock.adobe.com
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AUTORMartina Rieberer
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