Kommentar von Thomas Weber,
Herausgeber von Biorama und Buchautor.
Manches ahnt man, ohne es wirklich zu wissen. Ausgesprochen oder niedergeschrieben verblüfft einen das unbewusst bereits Beobachtete dann aber doch. Mir ging es neulich so, als ich das Magazin „Wald“ der Bundesforste las. Im Verlauf von zwölf Monaten, stand da, durchleben wir in unseren Breiten mittlerweile sieben Jahreszeiten. Es beginnt mit Winter (Jänner, Februar) und Frühling (Februar bis April). Darauf folgen ein kurzer Sommer (Mai, Juni), eine extreme Trockenzeit (Juli, August) und ein milder Herbst (September). Der Oktober beschert uns einen zweiten Frühling, in dem Pflanzen und Bäume noch einmal austreiben, um ihr Überleben zu sichern. November und Dezember kennzeichnen extreme Niederschläge. Das Magazin beruft sich auf Beobachtungen von Herbert Formayer, Professor am Institut für Meteorologie und Klimatologie der Boku. Mit seinem Team erforscht er seit drei Jahrzehnten Folgen des Klimawandels in Österreich.
Die meisten Bauern haben sich auf diese Realitäten natürlich so gut es geht eingestellt. Es bleibt ihnen nichts anderes übrig. Im Waldviertel geht man mittlerweile davon aus, Karpfenteiche in absehbarer Zeit mit Sauerstoff versorgen zu müssen. In niederen Lagen fürchten Imker heuer, ihre Bienenvölker sogar im Sommer füttern zu müssen (weil die wesentlichen Trachtpflanzen im Frühling auf einmal geblüht haben). Für alle, die halbwegs bei Sinnen sind, ist offensichtlich: Normal ist das alles nicht.
Wer (wie die FPÖ) dieses Problem leugnet, agiert wider besseres Wissen, verantwortungslos und verrät die Zukunft seiner Kinder und Enkelkinder.
- Bildquellen -
- Weber Thomas: Michael Mickl