Maschinenring-Landesobmann Gerhard Rieß gab einen Einblick in die aktuellen Themen, die die Organisation beschäftigen. Im 2017 gestarteten Konzept „Wir gestalten Zukunft“ gehe es derzeit darum, neue Strukturen zu schaffen. Bis zum Jahr 2023 sollen wirtschaftlich nachhaltige Einheiten entwickelt werden, aus 23 Regionen sollen acht werden. „Diese Veränderungen sind notwendig, um die regionale Vereinsstruktur zu sichern“, so Rieß. Es sei ein „emotionaler Prozess“ gewesen. Aber auch notwendig, um Professionalisierung, Spezialisierung und Wirtschaftlichkeit zu realisieren. Erstes Beispiel: der
Zusammenschluss der Organisationen in Urfahr-Umgebung und Rohrbach zum Maschinenring „Granitland“.
Digitalisierung gewinnt weiter an Bedeutung
Weiterentwicklung sei das Um und Auf, auch in digitaler Hinsicht. „Digitalisierung wird immer wichtiger. Es geht darum, die Mitglieder zu begleiten, eigene Prozesse zu digitalisieren und bestehende Tools bestmöglich zu nutzen“, so Rieß. Franz Moser, strategischer Geschäftsleiter im Maschinenring OÖ, verwies auf die steigende Agrarkompetenz des Maschinenrings, die weiterhin Kernbereich bleiben werde. „In den nächsten Jahren wird uns das Thema Gülleseparierung und Wirtschaftsdünger-Bearbeitung stark begleiten. Da ist der Maschinenring mit seiner überbetrieblichen Technik sicher gefragt“, so Moser. Auch Nährstoffmanagement sei ein ganz großes Thema. Wichtig sei auch, Versuchs- und Demobetriebe wissenschaftlich zu begleiten, um klare Argumente nach außen zu haben, so Moser. 2021 werde es zwei neue digitale Lösungen für Betriebe geben: Neben der App „MR Teamwork“ zum Vermitteln von Maschinen und Arbeitskräften auch die Software „MR Farming“ als unabhängige Datenplattform für die Landwirtschaft. Generell sei das Ziel, künftig „in allen Regionen alle Leistungen anzubieten“, so Moser.
Hart umkämpfter Markt: Die Konkurrenz schläft nicht
Der operative Geschäftsleiter Christian Reiter verwies auf die positive Entwicklung des MR Service, in dem auch der Winterdienst angesiedelt ist. Etwa 12.500 Kunden nutzen die Dienstleistungen, der Markt sei aber hart umkämpft. Der Mitbewerb agiere nicht nur landesweit, das Einzugsgebiet vergrößere sich. „Uns zeichnet aus, ein Komplettanbieter zu sein“, so Reiter. Der kaufmännische Geschäftsleiter Robert Resch unterstrich die Bedeutung, die vereinbarte Organisationsentwicklung rasch umzusetzen.
Als Ehrengäste waren in Schlierbach Agrarlandesrat Max Hiegelsberger, LK-Vizepräsident Karl Grabmayr, Wirtschaftskammer-Vizepräsident Leo Jindrak und Bauernbund-Direktor Wolfgang Wallner ebenso dabei wie der Generaldirektor der Raiffeisenlandesbank OÖ, Heinrich Schaller. Er schloss die Tagung mit dem Vortrag „Genossenschaften in Zeiten des Wandels“. „Der Sinn von Genossenschaften ist es, Regionen zu stärken und unter die Arme zu greifen, wenn wirklich Not am Mann ist“, so Schaller. Wirtschaft funktioniere immer in Wellen, schwierige Zeiten offenbaren auch die Nachteile der Globalisierung. „Immer nur dort einzukaufen, wo es am billigsten ist, mag betriebswirtschaftlich richtig sein, aber ob es auch dauerhaft sinnvoll ist?“, fragte Schaller in die Runde. So wie die Raiffeisenbanken müsse sich auch der Maschinenring stets um Kunden bemühen. „Genossenschaften eignen sich bestens, um lokale Strukturen aufrechtzuerhalten oder Neues zu gestalten“, so Schaller abschließend.
25 Jahre Service
Zum 25-jährigen Bestandsjubiläum der „Maschinenring-Service“ wies die Tochter der Dachorganisation mit einem Umsatz von 54,4 Millionen Euro ihr bisher bestes Ergebnis auf. Ingsesamt verbuchte der Maschinenring OÖ in seinen Geschäftsfeldern Agrar, Service und Personalleasing 2019 einen Umsatz von 105,1 Millionen Euro, ein Plus von 2,5 Prozent gegenüber 2018. Die Zahl der Mitglieder liegt bei 19.684. Etwa 4800 Menschen waren 2019 hierzulande für den Maschinenring im Einsatz.
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- Schaller: Maschinenring
- Team MR: Maschinenring