Die junge Krapfenbäckerin

Die steirische Landwirtschaftskammer hat ermittelt: die besten Faschingskrapfen bäckt Romana Nigitz aus St. Margarethen an der Raab. Wer ist diese junge Frau? Porträt von Rosemarie Brodschneider

Was wäre die Faschingszeit ohne die herrlichen, genussvollen Faschingskrapfen mit dem schönen hellen Randerl und dem luftig-flaumigen Inneren mit dem zartsüßen, fruchtigen Geschmack? Landauf, landab werden sie nun gebacken, doch nicht alle Backversuche sind von einem solchen Erfolg gekrönt. Wunderbare Faschingskrapfen bäckt die 21-jährige Roman Nigitz aus der Marktgemeinde St. Margarethen an der Raab.
Bei der Landesprämierung der Landwirtschaftskammer Steiermark wurden ihre handgemachten Krapfen von einer Jury zu den besten und schönsten des Landes gekrönt und mit dem Landessieg ausgezeichnet. Das erfolgsversprechende Rezept für diese flaumigen, luftigen Landessieger-Krapfen hat auch Romanas Mutter in Verwendung. Mittlerweile bäckt nun Romana nach diesem Hausrezept mit viel Liebe und hochwertigen Zutaten die besten Krapfen weit und breit.

Bäckerin und Konditorin

Romana hat die Doppellehre als Bäckerin und Konditorin erfolgreich abgeschlossen und so kommen ihr fachliches Knowhow sowie die berufliche Erfahrung wohl auch beim Backen ihrer Krapfen zugute. Aber wie heißt es so schön: „Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm“. Auch Romanas Mutter, Maria Nigitz, hat mit ihrem köstlichen Brot schon zahlreiche Landessiege errungen und wurde mit dem „Brotkaiser“ (österreichweiter Bewerb der bäuerlichen Direktvermarkter) ausgezeichnet. Romana wurde zudem im Jahr 2019 in der Kategorie „Nachwuchsbäcker“ mit dem Landessieg ausgezeichnet.
Auf die Frage, was nun alles für das Gelingen eines schönen, geschmackvollen Krapfens wesentlich sei, sagt die Landessiegerin: „Ich verwende nur hochwertige Zutaten wie zum Beispiel das Mehl, die Butter, die Milch von den eigenen Kühen oder Eier von den eigenen Hühnern.“ Besonderen Wert legt die junge Oststeirerin auch auf die regionale Herkunft der verwendeten Zutaten, soweit diese verfügbar sind. Weiters merkt sie an: „Man muss sich genügend Zeit für die Teigbereitung und das Aufgehen der kleinen Teigkugeln nehmen.“
Für die sorgfältige Teigbereitung verwendet sie glattes Weizenmehl Type 480 und fügt dem noch etwas griffiges Mehl dazu. Damit verleiht sie den Krapfen noch mehr Stabilität.
Die im Vorjahr auch zur Brotsommelière ausgebildete Krapfenmeisterin erzählt weiters, dass auch die Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Konsistenz des Teiges, eine Teigtemperatur von 24 bis maximal 26 Grad Celsius und das Backen bei einer Fetttemperatur von zirka 160 Grad Celsius eine entscheidende Rolle fürs Gelingen spielen. Auf die gleichmäßige Wärme der Zutaten angesprochen, erklärt sie, dass sie für die Teigbereitung zum Beispiel die Milch direkt aus dem Kühlschrank verwendet.

Fleiß und Übung

Dass besonders auch Fleiß und Übung zum gewünschten Erfolg führen, bestätigen die vier Goldprämierungen für ihre Faschingskrapfen bereits in den Jahren vor dem Landessieg. Beim Verkosten des mit Marillenmarmelade gefüllten Krapfens, der mit Staubzucker fein bestreut ist, sticht neben dem himmlischen Duft und Geschmack die dottergelbe Farbe des feinen Gebäcks hervor. „Diese kommt von den Eiern unserer Hühner, die sich im gesamten Hofbereich tummeln und mit dem betriebseigenen Futter satt werden.“
Die Krapfen sind nach Vorbestellung bei Romana Nigitz zu erwerben. Neben ihrer Arbeit in einer Bäckerei und Konditorei und dem Krapfenbacken bleibt auch noch etwas Zeit für die Landjugend, das Skifahren, Lesen und mit Freunden etwas unternehmen. Apropos Freunde, auch sie schätzen Romanas Backkünste und großartige Leistungen. Die Bewunderung für ihr Engagement und ihre Begeisterung, dieses ursprünglich bäuerliche Festtagsgebäck in so jungen Jahren mit der Höchstnote zu krönen, ist sehr groß.

Zur Person

Romana Nigitz (21) wohnt in Takern II, 8321 St. Margarethen an der Raab. Sie hat zwei Schwestern und einen Bruder. Der elterliche Betrieb beschäftigt sich mit Milchviehhaltung und Direktvermarktung von Brot. Sie ist Bäckerin/Konditorin, Brotsommelière (2023), Landessiegerin als „Nachwuchsbäckerin 2019“ und aktuelle Krapfen-Landessiegerin. Kontakt: 03115/52059.

Quelle: LK/Suppan

Krapfenrezept

  • 250 g Butter
  • 240 g Staubzucker
  • 60 g Vanillezucker
  • 100 g Rum
  • 3 Stück Eier
  • 12 Stück Dotter
  • Schale von je einer halben Orange und Zitrone
  • 1900 g glattes W480
  • 200 g griffiges Mehl
  • 4 Kochlöffel Salz
  • eine halbe Packungen Backpulver
  • 750 ml Milch
  • 150 g Germ
  • Marillenmarmelade

 

Zubereitung

  1. Butter, Vanillezucker, Staubzucker kurz schaumig rühren.
  2. Eier und Dotter nach und nach hineingeben. Rum und Orangen- und Zitronenzesten beigeben.
  3. In der Knetschüssel beide Mehlsorten, Salz und Backpulver vorbereiten.
  4. Ganz zum Schluss für das Dampfl 250 Milliliter der Milch lauwarm machen und in einer extra Schüssel die Germ und 2 Esslöffel griffiges Mehl und 2 Esslöffel Kristallzucker richten.
  5. Mit der lauwarmen Milch die Germ aufschlämmen.
  6. Das Dampfl zirka 3 bis 5 Minuten aufgehen lassen und kurz bevor die Schüssel übergeht in die Knetschüssel geben.
  7. Alle restlichen Zutaten in die Knetschüssel geben. Den Teig langsam zirka 5 Minuten kneten lassen und 2 Minuten schnell. Der Teig sollte zirka 24 Grad haben (höchstens 26 Grad).
  8. Den Teig sofort in 60 Gramm Teiglinge auswiegen und rund schleifen.
  9. Auf Blechen mit bemehlte Geschirrtüchern legen und kurz an der Raumtemperatur stehen lassen.
  10. Die Krapfenteiglinge etwas flach drücken und dann in den 30 Grad warmen Gärraum geben.
  11. Inzwischen das Frittierfett auf 160 Grad erhitzen. Zwischen 40 und 60 Minuten bleiben die Krapfen im Gärraum und gehen auf.
  12. Vor dem Backen 5 Minuten rausstellen ins Kühle, damit die Oberfläche absteifen und eine Haut bekommen kann.
  13. Die Krapfen kommen zuerst mit der schönen Oberfläche ins Fett für 3 bis 4 Minuten mit Deckel.
  14. Die Pfanne öffnen, Krapfen umdrehen und weitere 3 bis 4 Minuten backen.
  15. Danach kommen sie aus dem Fett raus und werden auf ein mit Küchenrolle belegtes Blech gelegt zum Abtropfen.
  16. Die Krapfen noch warm mit Marillenmarmelade mit etwas Rum abgeschmeckt füllen. Laut Codex müssen 20 Prozent des Eigengewichtes an Marmeladenmenge gefüllt werden. Das wären 12 Gramm Marmelade pro Krapfen.
  17. Nach beliebigen Wünschen mit oder ohne Staubzucker genießen.

- Bildquellen -

  • Die Junge Krapfenbäckerin (1): LK/Suppan
  • Die Junge Krapfenbäckerin (2)3: LK/Suppan
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AUTORKarl Brodschneider
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