Es war im Jahr 1999, als Raimund Metz im Rahmen seiner Ausbildung zum Landwirtschaftsmeister von einer Exkursion in die Steiermark mit der Idee, Kürbisse anzubauen, nach Hause kam. Zur bevorstehenden Hochzeit im Jahr darauf wurden auf einem kleinen “Fleckerl” die ersten Ziersorten zu Dekorationszwecken angebaut. Was übrig blieb, wurde zum Verkauf angeboten. Schnell zeigte sich, dass das Produkt auf Interesse bei den Kunden stößt.
Die Kürbissaison startet bereits Mitte Juli
Inzwischen hat sich viel verändert: Die Schweinemast wurde aufgegeben, und der Betrieb wird als reiner Ackerbaubetrieb geführt. Derzeit stellt Familie Metz auf biologische Landwirtschaft um. Rund acht Hektar Kürbisse werden in Fruchtfolge mit Legu-minosen, Getreide und Mais angebaut.
Mittlerweile werden rund 150 verschiedene Sorten angeboten und damit kann, so Karin Metz, “jeder Kürbiswunsch erfüllt werden”. Von dekorativen Zierkürbissen in allen Größen und Farben bis zu zahlreichen schmack-haften Speisekürbissen reicht die Auswahl, die es ab Mitte Juli im KürbisHofLaden und an den Straßenverkaufsständen zu kaufen gibt. Auch die regionale Gastronomie sowie Gärtner und Floristen werden beliefert. Bei diversen Veranstaltungen gibt es zudem Kürbis-Mal- und Schnitzaktionen, die Karin Metz – je nach Kundenwunsch – auch gerne betreut. “Die Saison für Zierkürbisse endet pünktlich mit 31. Oktober (Halloween)”, berichtet Karin Metz. Speisekürbisse gibt es bis Mitte Februar. Die Kerne der Ölkürbisse werden geerntet, gewaschen, getrocknet und gereinigt. In regelmäßigen Abständen fährt Raimund Metz damit in die Steiermark in die Ölmühle, wo daraus in einem schonenden Pressvorgang reines Kürbiskernöl gepresst wird. Nach dem Absetzen wird es in Flaschen gefüllt und kann verkauft werden. Chutneys, Kürbiskernpesto, Kürbismarmeladen und Knabberkerne in vielen verschiedenen Geschmacksrichtungen runden das Sortiment ab. Edle Geschenkideen – in Boxen, Körberln oder Taschen – sind besonders in der Vorweihnachtszeit gut gefragt.
Viele Stunden händischer Hackarbeit erforderlich
“Anfang Mai säen wir die verschiedenen Kürbissorten auf unseren Feldern”, erzählt Raimund Metz. Zur Pflege wird zweimal mit einem mechanischen Hackgerät gearbeitet. Danach folgen viele Stunden händischer Hackarbeit, bis die Ranken die Reihen schließen. Kürbisse lieben die Wärme und die schweren Böden der Region, welche gut für den Kürbisanbau geeignet sind. Aufgrund seines tiefen Wurzelsystems gedeiht das Gemüse, das botanisch zur Familie der Beeren zählt, auch in trockenen Sommern ausgezeichnet. Viele Speise- und Zierkürbisse werden händisch geerntet, gewaschen und sortiert.
Die Eltern von Karin arbeiten beide noch am Betrieb mit. Jeder hat seinen Bereich, für den er verantwortlich ist. Die Damen Metz (Karin und ihre Mutter) sind für die Verarbeitung und die Vermarktung der Kürbisse sowie Kürbisprodukte zuständig, während sich die Männer um den Ackerbau kümmern.
Gleichzeitig sei es selbstverständlich, dass bei Arbeitsspitzen jeder mit anpackt und zusammengeholfen wird. Zusätzlich kommen den Sommer über regelmäßig Praktikanten aus landwirtschaftlichen Schulen zum Einsatz. Zusammenhalt in der Familie und Wertschätzung der (Arbeits-)Leistung des anderen gegenüber, sehen die beiden als wesentliche Erfolgsfaktoren einer erfolgreichen Betriebsführung. “Geschäftsführung, Qualitätssicherung, Einkauf, Verkauf, Marketing – wir sind für alle Bereiche selbst verantwortlich. Das macht Landwirtschaft für uns herausfordernd und gleichzeitig spannend”, so Karin und Raimund Metz.
“Innovativ, flexibel, anpassungsfähig und mutig für Veränderungen” – diese Eigenschaften hat sich Familie Metz zum Leitfaden für ihre Betriebsentwicklung gemacht. “Professionelles Marketing ist wichtig, um einen Betrieb wie unseren aufzubauen und am Laufen zu halten”, weiß Karin und fügt hinzu: “Man muss sich permanent selbst vermarkten, authentisch zu seinen Produkten stehen und darf nie aufhören, neue Kontakte zu knüpfen.”
Daher ist es ihr ein besonderes Anliegen, Türen und Tore immer wieder für Besucher zu öffnen. Als Exkursionsbetrieb steht Familie Metz bäuerlichen Berufskollegen ebenso gerne Rede und Antwort wie interessierten Konsumentinnen und Konsumenten. Regelmäßig kommen Schülerinnen und Schüler auf den Hof, um die Arbeit einer Bäuerin und eines Bauern kennenzulernen.
Karin Metz: “Wer sonst als wir selbst kann zeigen, wie Landwirtschaft wirklich funktioniert?”
Kürbishof Metz: Betriebsspiegel
Betriebsführer: Karin und Raimund Metz
Am Hof leben: Johann und Christine Binder (Karins Eltern) sowie drei Kinder im Alter von 8 bis 13 Jahren
Betriebsgröße: 20 Hektar Eigengrund, 34 Hektar Pachtgrund
Betriebssparten: Ackerbau, Direktvermarktung, Exkursionsbetrieb, Schule am Bauernhof
Arbeitskräfte: Im Sommer Praktikanten zusätzlich zu den Betriebsführern und Eltern
Kontakt: Karin und Raimund Metz Heimberg 22, 3350 Haag Telefon: 07434/42555, Mobil: 0664/5209393
Mail: kuerbishof@metz-haag.at
Homepage: www.metz-kuerbishof.at