Eifersucht ist eine Leidenschaft, die mit Eifer sucht, was Leiden schafft. Der Spruch ist vermutlich ebenso alt wie wahr. Eifersucht ist eigentlich ein Grundgefühl und zugleich ein wichtiges Warnsignal. Eifersucht meldet sich, wenn eine für uns wichtige Beziehung bedroht wird. Dies betrifft meist die Liebesbeziehung, doch auch zwischen Geschwistern, Freunden oder Kollegen kann Eifersucht ins Spiel kommen. Sicher gibt es auch begründete Eifersucht, aber in der partnerschaftlichen Eifersucht geht man davon aus, dass die Ursache meist beim Eifersüchtigen selbst zu suchen ist. Wer unter geringem Selbstwert leidet, muss ja geradezu annehmen, dass er selbst nicht liebenswert ist und der Partner sich daher nach anderen Liebesobjekten umsehen muss.
Variationen von Eifersucht
Wer eifersüchtig ist, stellt das infrage, was Menschen extrem wichtig ist: Liebe, Aufmerksamkeit, Zuwendung und Anerkennung. Es gibt eine Vielzahl an Varianten und Motivlagen von Eifersucht. Die milde Form der Eifersucht flammt beispielsweise auf, wenn sich der Ehemann auf der Party intensiv mit einer attraktiven Frau unterhält. Bei mittelschwerer Eifersucht werden immer wieder Zweifel an der Stabilität der Beziehung durch vermeintliche Verdachtsmomente gesät. Dahinter verbergen sich oft starke Selbstzweifel. Betroffene fühlen sich der potenziellen Konkurrenz hinsichtlich Aussehen, Bildung oder Ausstrahlung unterlegen. Eher selten, aber umso quälender ist massive neurotische Eifersucht. Sie nährt sich aus Argwohn und Angst. Jede Regung des Partners wird kontrolliert. Wer unter starker Eifersucht leidet, sollte sich allerdings professionelle Hilfe holen.
Mögliche Ursachen
Eifersucht hat oft etwas mit Erfahrungen, die man in der Vergangenheit gemacht hat, zu tun. Abwertungen in der Kindheit führen zu mangelndem Selbstwertgefühl. Betroffene fühlen sich nicht liebenswert. Verlusterfahrungen in der Kindheit können auch ein Grund für Eifersucht sein. Der Klassiker: schlechte Erfahrungen in vergangenen Beziehungen. Besonders gut gedeiht Eifersucht in Partnerschaften, in denen das Bedürfnis nach Bindung unterschiedlich ausgeprägt ist. Zudem wird sie gefördert, wenn nicht genügend Nähe vorhanden ist.
Vermeiden und vorbeugen
Das Selbstbewusstsein, ein liebenswerter Mensch zu sein, eine gewisse Unabhängigkeit und Momente inniger Nähe bilden einen nachhaltigen Schutz vor zerstörerischer Eifersucht. Das Gefühl bzw. das Wissen, für den Partner etwas Besonderes, nicht Auswechselbares zu sein, macht Eifersucht unnötig. Ob Eifersucht das Salz in der Suppe ist oder ob sie dadurch versalzen wird, muss jedes Paar für sich entscheiden.