Die Arbeit im Tiroler Wald geht wieder los

Eine Bilanz zum Saisonstart der Waldarbeiten: 2024 werden rund 23 Millionen Euro in den Wald investiert. Der Fokus liegt dabei auf der Aufarbeitung von Schadholz, der Wiederbewaldung und der Borkenkäferbekämpfung. Die Situation um den Schädling ist weiterhin angespannt.

Der Saisonstart der Waldarbeiten beginnt. Durch den raschen Einsatz im Jahr 2023 konnten bereits drei Viertel des Schadholzes, das im Sommer angefallen war, aus dem Wald gebracht werden. Dennoch bleibt der Borkenkäfer eine große Gefahr.

Über zwei Millionen Festmeter Holz betrug der Holzeinschlag im vergangenen Jahr. Das ist der höchste Wert seit Beginn der Aufzeichnungen durch den Forstdienst. Drei Viertel der Erntemenge war allerdings Schadholz infolge von Wetterereignissen und Käferbefall. Und die Sturmschäden des vergangenen Jahres sind noch nicht zur Gänze beseitigt. Zudem gilt es, den Borkenkäfer so gut wie möglich in Schach zu halten und mit der Aufforstung der Schadflächen zu beginnen. Im heurigen und im kommenden Jahr sollen dazu in Tirol rund 4,4 Millionen klimafitte Bäume gepflanzt werden.

Sturmholz zu drei Viertel aufgearbeitet

„Nach einer kurzen Winterpause beginnt jetzt wieder die Arbeit im Wald. Unser oberstes Ziel ist ein funktionsfähiger und stabiler Schutzwald. Seitens der öffentlichen Hand stehen rund 23 Millionen Euro an Fördergeldern insbesondere für die Wiederbewaldung, die weitere Schadholzbeseitigung und die Borkenkäferbekämpfung zur Verfügung. Ein besonderer Schwerpunkt liegt im Bereich der sogenannten flächenwirtschaftlichen Projekte mit dem Fokus zur Sicherung der Schutzwirksamkeit der Wälder für den Siedlungsraum“, gibt Bauernbundobmann LH-Stv. Josef Geisler einen Ausblick auf das Forstjahr 2024. 

„Geht es so warm weiter und fehlt die entsprechende Wasserversorgung, erwarten wir ein äußerst starkes Käferjahr. Hier ist dann Eile geboten.“

Geisler bedankt sich bei den Forstarbeitern für ihr Engagement in dieser schwierigen Zeit: „Im Jahr 2023 ist von allen Beteiligten Unglaubliches geleistet worden. Nur so war es möglich rund drei Viertel des durch die Sturmereignisse im vergangenen Sommer angefallenen Schadholzes aus dem Wald zu bringen.“ Ende November des Vorjahres lag der Aufarbeitungsgrad bei zwei Drittel.

Waldfonds ermöglicht Rekordinvestition

Mehr als 31 Millionen Euro haben Tirols Waldbesitzer im vergangenen Jahr mit Unterstützung von Bund, Land und EU in den Tiroler Schutzwald investiert. Der Waldfonds, der von Bundesminister Norbert Totschnig aufgestockt und verlängert wurde, hat Tirol bei der Schadensbewältigung massiv geholfen. „Ohne diese Mittel wäre diese Kraftanstrengung und Rekordinvestition nicht möglich gewesen“, ist sich Josef Geisler sicher.

Rund ein Drittel aller Fördergelder ging 2023 nach Osttirol. „Die Borkenkäferbekämpfung und die Wiederbewaldung gehen dort auch im heurigen Jahr mit Nachdruck weiter“, erklärt Bauernbundobmann LH-Stv. Geisler. Doch auch in Nordtirol – und hier vor allem in den Bezirken Imst, Innsbruck-Land und Schwaz – ist viel zu tun. „Wir müssen das restliche Schadholz aufarbeiten, um dem Borkenkäfer möglichst wenig Angriffsflächen zu bieten“, meint auch Landesforstdirektor Josef Fuchs.

Starkes Jahr für den Borkenkäfer befürchtet

Für die weitere Borkenkäferentwicklung ist vor allem die Witterung der kommenden Wochen und Monate entscheidend. 

„Die milden Temperaturen der vergangenen Tage und Wochen hatten noch keinen Einfluss auf die Borkenkäferentwicklung, da diese Insekten erst mit zunehmender Tageslänge wirklich aktiv werden. Geht es aber so warm weiter und fehlt die entsprechende Wasserversorgung, erwarten wir ein äußerst starkes Käferjahr. Hier ist dann Eile geboten. Befallene Bäume müssen umgehend gefällt und aus dem Wald gebracht werden“, betont der Landesforstdirektor. Durch die gehäuften Schadereignisse der letzten Jahre konnte sich regional ein höherer Ausgangsbestand an Borkenkäfern entwickeln. 

Parallel zu den Aufräumarbeiten wird die weitere Entwicklung über ein Borkenkäfer-Monitoringsystem des Landesforstdienstes genau im Auge behalten, um rasch und gezielt agieren zu können.

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  • Sperrgebiet 9 ID80320: agrarfoto.com
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AUTORRed. HP
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