Kuhurteil, große Beutegreifer, herumliegende Hundstrümmerl und Mountainbiker, die in einem halsbrecherischen Tempo querfeldein unterwegs sind – Konfliktpotenzial gibt es auf den Almen genug. Jede Nutzungsgruppe – aus Landwirtschaft, Tourismus- und Freizeitwirtschaft und Umweltschutz – sieht in der Regel die eigenen Ansprüche als berechtigt an und blendet die von anderen Gruppen aus. Aber welche Nutzung hat Vorrang und wie können die verschiedenen Ansprüche unter einen Hut gebracht werden? Welche Lösungsansätze gibt es und wer hat sie umzusetzen bzw. zu bezahlen? Und wie können unsere Almen krisenfest gemacht werden – damit sie der attraktive Lebens- und Wirtschaftsraum bleiben, den alle Nutzergruppen so schätzen? Über diese Fragen wollen wir beim Fachtag Berg&Wirtschaft diskutieren. Dabei kommen die unterschiedlichen Nutzergruppen zu Wort. Und es geht nicht nur um die Konflikte, sondern auch um mögliche Synergie und gemeinsame Interessen. Die gibt es, weil wenn es keine landwirtschaftliche Produktion mehr auf der Alm gibt, hat letztlich keiner etwas davon. Zugewachsene Almen sind auch ökologischer und touristischer Sicht nicht attraktiv.
Die möglichen Synergien auf der Alm werden am Beginn der Veranstaltung von wissenschaftlicher Seite aufgearbeitet. Diese Ergebnisse werden mit den Auswirkungen der aktuellen Krise auf das Leben und Wirtschaften auf der Alm zusammengeführt. Im Best-Practice-Teil stellen innovative Initiativen alternative Vermarktungsmöglichkeiten von Almwirtschaftsprodukten vor. Diese können für den einen oder anderen Betrieb den Blick öffnen, um die eigene Produktion und Vermarktung erfolgreich zu verbreitern und dazu ermutigen, aus den üblichen Bahnen auszubrechen und etwas Neues zu versuchen.
Auf dem Programm steht ein Live-Webinar „Die Alm in der Krise – Nutzungskonflikte & Lösungsansätze & Zukunftsperspektiven“. Ein Auszug aus den Referaten: „Ist die Alm für alle da? Nutzungskonflikte und Lösungsansätze“ (Theresa Mitterer-Leitner), „Wie krisenfest sind unsere Almen?“ (Elisabeth Neureiter), Diskussion: „Wer darf die Alm nutzen? Und wofür?“ mit Herbert Dorfmann MEP, Claudia Entleitner, Biobäuerin aus Salzburg, Johannes Fankhauser, Leiter der Sektion II, Bundesministerium für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus, Wien, Hans Gföller, Jurist bei der Landwirtschaftskammer Tirol, Innsbruck, Peter Kapelari, Stellvertretender Generalsekretär und Leiter der Abteilung Hütten, Wege und Kartographie, Österreichischer Alpenverein, Innsbruck, und Ingrid Schneider, Tirol Werbung, Innsbruck. In der Mediathek: Best Practice auf der Alm.
Gemeinsam i(s)st man besser
Viel Hintergrundwissen und ein starkes Netzwerk – darauf kann man sich in Krisenzeiten verlassen. Ganz in diesem Sinne steht Ihnen die Wintertagung auch im Jahr 2021 als größte agrarische Informations- und Diskussionsveranstaltung Österreichs mit rund 100 Fachvorträgen und vielen Gelegenheiten zum fachlichen Austausch zur Seite. Von 21. bis 28. Jänner werden wir für Sie die brisantesten Fragen aus Land- und Forstwirtschaft beleuchten und Lösungsansätze für eine zukunftsfitte Landbewirtschaftung aufzeigen. Lösungsansätze im Kampf gegen die negativen Auswirkungen der COVID-19-Pandemie, gegen Klimawandel und Biodiversitätsverlust. Lösungsansätze, die vom Feld bis auf den Teller, vom ersten Glied der Lebensmittelwertschöpfungskette bis zum letzten reichen. Lösungsansätze, die über den eigenen Tellerrand hinausgehen. Wir alle sind während der neun Fachtage gefragt, gemeinsam mitzudenken, mitzudiskutieren und mitzugestalten. Denn gemeinsam
is(s)t man nun mal besser. In Krisenzeiten mehr denn je.
Anmeldung
Aufgrund des Online-Formats ist die Anmeldung für den Webinar-Teil verpflichtend. Für den Besuch der Wintertagungs-Mediathek ist keine Vorab-Anmeldung erforderlich.
Nähere Informationen finden Sie unter www.oekosozial.at.
- Bildquellen -
- Berg Und Wirtschaft BMLFUW Andreas Hollinger: Bmlfuw/andreas hollinger