Deutlich bessere Preise für Stärkekartoffeln

Die Konditionen für die Abrechnung von Industriekartoffeln der laufenden Saison werden deutlich nachgebessert. Darauf haben sich der Verband der Stärkekartoffelproduzenten und Agrana kürzlich geeinigt. Die Preiserhöhung soll die deutlich steigenden Kosten abfedern.

Die Kontraktbedingungen für 2022 wurden rechtzeitig vor der Ernte nachgebessert, für 2023 stehen die Verhandlungen noch bevor.

Die Erdäpfelproduktion ist kosten- und arbeitsintensiv. Dies gilt gleichermaßen für den Anbau von Speiseerdäpfeln und auch von Industriekartoffeln. Kurz vor Beginn der diesjährigen Ernte der Stärke- und Speiseindustriekartoffeln hat der Verband österreichischer Stärkekartoffelproduzenten (VÖSK) in Verhandlungen mit Agrana Nachbesserungen den Konditionen für den bestehenden Vertragsanbau 2022 erreicht.

Preiserhöhung und Prämie

Laut VÖSK-Geschäftsführerin Anita Kamptner wird bei Stärkekartoffeln konventioneller Produktion die Fixprämie um 17 Euro je Tonne Stärkekartoffeln auf nunmehr 20 Euro erhöht. Bei biologischer Produktion beträgt die Preisanhebung 25 Euro je Tonne.
Wer auch 2023 im Umfang von mindestens 90 Prozent seiner diesjährigen Kontraktflächen wieder Stärkekartoffeln anbaut, erhält eine einmalige Bonuszahlung von 12 Euro (konventionell) bzw. 15 Euro (bio). Kamptner: „Darüber hinaus wurde eine variable Nachzahlung von bis zu 20 Euro je Tonne vereinbart, sollten die Kartoffelstärke-Preise ab September bis Mai kommenden Jahres weiter ansteigen.“ Vorausgesetzt, ein Landwirt baut 2023 wieder Stärkekartoffeln im gleichen Umfang an wie heuer, bedeutet das eine Preiserhöhung von mindestens 29 Euro je Tonne. Kamptner: „Sollte die variable Prämie schlagend werden, kann das Plus sogar bis zu 49 Euro betragen.“
Auch für die Lieferanten von Speiseindustriekartoffeln, die im Agrana-Werk Gmünd verarbeitet werden, gibt es positive Nachrichten. Hier wird der Preis von 70 Cent je Stärkekilogramm auf 87 Cent angehoben. Bei einem Stärkegehalt von 17 Prozent bedeutet das einen Mehrerlös von 28,90 Euro je Tonne Kartoffeln. Für Bio-Speiseindustriekartoffeln erhöht sich der Preis von 1,25 auf 1,53 Euro je Stärkekilogramm. Das entspricht 47,60 Euro bei 17 Prozent Stärkegehalt. Kamptner: „Der Frühjahrs­aufschlag wird zudem bei allen SPIK von 24 auf 36 Euro je Tonne angehoben.“
Nach den genannten Aufschlägen für die kommende Ernte richtet sich nun der Blick schon in Richtung Anbau 2023.
„Agrana möchte für das nächste Jahr in etwa dieselben Mengen wie heuer kontrahieren. Die Konditionen werden in den nächsten Monaten zwischen VÖSK und Agrana verhandelt“, so Kamptner.

Speiseknollen für Pommes und Chips

Bei LambWeston Austria wurden die Kontraktpreise für die heurige Ernte je nach Sorte um 16 bis 18 Prozent angehoben. Kelly’s hat auf den Kontraktpreis 2022 im Mai 10 Euro extra draufgelegt. Von beiden Unternehmen werden weitere Konditionsverbesserungen für den Anbau 2023 in Aussicht gestellt bzw. erwartet.

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  • 2232 W Staerkekartoffelernte: VÖSK
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AUTORH.M.
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