Der Faktor Mensch spielt immer die Hauptrolle

Um Bildung als Dünger für das Gehirn ging es vergangene Woche bei einem Biogespräch der Bioschule Schlägl. Den Gastvortrag hielt der deutsche Experte für Schulpädagogik, Klaus Zierer.

Traditionelle Schlägler Biogespräche anno 2021: analog und digital zur gleichen Zeit.

Schulleiter Johann Gaisberger führte durch die Veranstaltung, die nicht nur vor Ort in der Schule, sondern auch per Online-Livestream verfolgt werden konnte. „Der eigentliche Dünger ist Begeisterung“, so Gaisberger eingangs, „Bildung ist dann das Ergebnis.“ Begeisterung für die Bio-Landwirtschaft zu wecken sei daher stetes Ziel der Schule.
Klaus Zierer hat den Lehrstuhl für Schulpädagogik an der Universität Augsburg (D) inne, auch als Buchautor ist der Erziehungswissenschafter bekannt. „Bildung ist der Schlüssel zum Lösen der allermeisten Probleme auf dieser Welt“, stellte Zierer gleich zu Beginn seines Gastvortrags – auch er war online zugeschaltet – klar. Er forderte dazu auf, vermehrt interdisziplinär zu denken und handeln. „Wichtiger als Strukturmethoden sind die Unterrichtsmethoden“, sagt Zierer. Das hätten auch Untersuchungen bewiesen. So hänge etwa beim Einsatz digitaler Medien deren Wirksamkeit nicht vom jeweiligen Fach ab, sondern von der Professionalität der Lehrpersonen. „Die Glaubwürdigkeit und Klarheit der Lehrperson hat mehr Effekt als deren Fachkompetenz“, so Zierer. So sei es letztlich immer der Faktor Mensch, der in der Lehrperson ausschlaggebend ist.

Bioschule Schlägl: Geblockter Unterricht seit vielen Jahren

Bei der Veranstaltung anwesende Lehrkräfte stellten den „Schlägler Block­unterricht“ vor, in dem fächerübergreifend und praxisbetont gelehrt wird. Zierer ist ein Verfechter des sogenannten „Epochenunterrichts“, dessen Ziele und Methoden dem Schlägler Modell sehr nahe kommen. Im Vordergrund steht dabei etwa die Fähigkeit, Lösungen für Probleme interdisziplinär zu finden.

Gemeinsam mit der Akademie für Ökologischen Landbau Kringell (D) hat die Bioschule in dreijähriger Arbeit Lernbeispiele für ein elektronisches Schulbuch entwickelt. Daran mitgearbeitet haben auch Experten anderer Einrichtungen, wie zum Beispiel von der Universität für Bodenkultur, vom Bioinstitut Raumberg oder vom Forschungsinstitut für Biolandbau. Das Projekt wurde mit Europäischen Fördergeldern und dem Land OÖ finanziert. Das Buch ist sowohl für die Erwachsenenbildung, als auch für Jugendliche geeignet und gibt Lernbeispiele, die den Biologischen Landbau interaktiv vermitteln.

- Bildquellen -

  • LR Hiegelsberger In Diskussion Mit Dr Zierer: Bioschule Schlägl
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AUTORGabi Cacha
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