Heute, 25. April, ist seit 1951 der Internationale Tag des Baumes, der die Bedeutung des Waldes und des Holzes für Natur und Menschen hervorheben soll. In Österreich wird seit 1994 jährlich der Baum des Jahres gekürt. Der Baum wird gemeinsam durch das Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus (BMNT) und das Kuratorium Wald ausgewählt.
Die Hopfenbuche ist ein seltenes Juwel der österreichischen Artenvielfalt
Im Jahr 2019 wird ein weniger bekanntes und seltenes Gehölz in das Rampenlicht gerückt, die Hopfenbuche. Der wärmeliebende Baum mit den hopfenähnlichen Früchten kann in Österreich schon fast als Exot bezeichnet werden. Er lässt sich nämlich nur in den Südalpen, genauer in den wärmegetönten Gebieten Kärntens und der Südsteiermark finden, wo er auch seine nördliche Verbreitungsgrenze hat. Das zentrale Verbreitungsgebiet des Ostrya carpinifolia, so der lateinische Name der Hopfenbuche, befindet sich in weiten Teilen des Mittelmeergebiets und zieht sich bis in den Libanon.
Die Hopfenbuche ist in Österreich nur sehr kleinräumig auf exponierten, von Fels durchsetzen Standorten der Südalpen zu finden – diese Lebensräume sind besonders wämebegünstigt. Durch diese natürlicherweise unzugänglichen Standorte, ist die Hopfenbuche in Österreich glücklicherweise wenig durch Nutzung gefährdet. Ihr Lebensraum beherbergt jedoch viele durchaus gefährdete Tier- und Pflanzenarten, wie die Sandviper und Smaragdeidechse.
„Die Hopfenbuche ist ein Kleinod des österreichischen Waldes. Mit der Wahl zum Baum des Jahres 2019, wollen wir auf die Artenvielfalt in unseren Wäldern hinweisen. Diese Vielfalt gilt es auch zu erhalten!“ so Gerhard Heilingbrunner, Präsident des Vereines Kuratorium Wald.
Unverwechselbare Frucht
So sehr die Blätter der Hopfenbuche, denen der Rotbuche ähneln, so wenig Verwechslungsgefahr besteht bei dem Fruchtstand. Dieser ist in ganz Europa einmalig, denn hier ist der Name des Baumes Programm, denn der Fruchtstand erinnert stark an die weiblichen Blüten des Hopfens. Bier lässt sich jedoch keines damit brauen.
Die Hopfenbuche als Gewinnerin des Klimawandels
Die Hopfenbuche, mit ihrem Verbreitungsschwerpunkt im mediterranen Klima Europas, ist bestens an heiße Temperaturen und niederschlagsarme Zeiten angepasst. Diese Eigenschaften könnten im Zuge der Klimawandel das Verbreitungsgebiet erheblich erweitern, macht sie aber auch interessant als Alternative in der Bepflanzung in urbanen Hitzeinseln. In mehreren bayrischen Städten wird die Hopfenbuche bereits als Stadt- und Alleebaum der Zukunft gehandelt und testweise verwendet, da sie den klimawandelbedingten wärmeren und trockeneren Sommern besser Stand halten kann.