Das Ende der Ausreden

Kommentar von Claus Reitan,
Journalist.

Wer es bisher nicht glauben wollte oder konnte, kann es nun neuerlich nachlesen: Die Welt steckt mitten in Risiken, doch statt globaler Lösungen kommt es zu politischen Grabenkämpfen, international wie national. Das ist die zentrale Aussage des World Risk Report 2020, der von 750 Experten erstellt und diese Woche dem Weltwirtschaftsforum in Davos vorgelegt wurde. Alle fünf erheblichen Risiken – vom Klimawandel bis zu Katastrophen – haben mit Umwelt zu tun und sind vom Menschen verursacht. Punktum. Also: Wir sind verantwortlich. Es gibt keine Ausreden. Wer es noch immer nicht glauben will oder kann, kann weiters den WeltRisikoBericht nachlesen. Diesem zufolge lebt fast jedes vierte Kind weltweit in einem Land, das von Krisen oder Katastrophen bedroht ist. Es sollte auch niemand von den Waldbränden in Australien überrascht sein: Internationale Forstorganisationen haben bereits 2018 davor gewarnt. Was also tun? Hier und jetzt? Die Antwort kann nur lauten: ökosoziale Marktwirtschaft mit Leben erfüllen. Das Konzept umsetzen. Denn auch dazu gibt es neue Schriften, gerade jetzt, beim Weltwirtschaftsforum in Davos. Dessen Gründer, Klaus Schwab, hat mit dem Davoser Manifest allen Unternehmen und Managern in ihre Handbücher geschrieben, was deren Aufgabe ist. Nämlich eine fair, sozial und ökologisch verantwortungsbewusst erbrachte nachhaltige Wertschöpfung. Das ist es zudem, wonach die Gesellschaft verlangt. Darauf sollten Bundesminister und Berichterstatter die Aufmerksamkeit legen. Das Getöse der Links- und Rechtspopulisten sowie die Vielzahl an Ausreden hat die Öffentlichkeit satt.

claus.reitan@bauernzeitung.at

- Werbung -
Vorheriger ArtikelRegionales Fast Food
Nächster ArtikelKöstinger im Ministerrat: Warum Österreich Kürzungen des EU-Agrarbudgets ausgleichen muss