Boku: Methode zur simultanen Analyse von 1.400 Schadstoffen entwickelt

Mit der neuen Methode der BOKU kann das Gesamtbelastungsmuster im Lebensmittel- und Futterbereich gestgestellt werden. FOTO: agrarfoto.com

Die Universität für Bodenkultur Wien (Boku) und das K1 Kompetenzzentrum FFoQSI haben eine neue, weltweit einzigartige Methode entwickelt, mit der über 700 sekundäre Pilzmetaboliten, 500 Pestizide, 150 Tierarzneistoffe und 50 Pflanzentoxine gleichzeitig bestimmt werden können und das in einer Analysenzeit von nur 42 Minuten. Die Methode baut auf einer an der Boku entwickelten LC-MS/MS-Plattform (Hochdruckflüssigkeits-Chromatographie /Tandem-Massenspektrometrie) auf. Die gleichzeitige Bestimmung unterschiedlicher chemischer Substanzklassen kann so künftig das Gesamtbelastungsmuster im Lebensmittel- und Futterbereich besser abbilden. “Trotz der großen Anzahl von 1.400 Kontaminanten wie Mykotoxinen, Pestiziden und anderen Rückständen können wir eine hohe Wiederholpräzision und Genauigkeit der Messungen gewährleisten”, betont Rudolf Krska, Leiter des Instituts für Bioanalytik und Agro-Metabolomics am Department für Agrarbiotechnologie der Boku.

“Obwohl die maximalen Konzentrationen für viele Schadstoffe gesetzlich geregelt sind, wissen wir sehr wenig über das Auftreten von potenziell toxischen sekundären Stoffwechselprodukten in Lebensmitteln, die zum Beispiel von Pflanzen und Schimmelpilzen produziert werden. Mehr holistische Ansätze – wie unserer, der möglichst alle Lebensmittelkontaminanten simultan erfasst – liefern dazu wichtige neue Erkenntnisse”, so Krska, dessen Team schon eine Reihe von neuen maskierten Biotoxinen entdeckt hat.

Die neue Methode wurde im Rahmen einer Dissertation entwickelt und kommt beim FFoQSI-Firmenpartner Biomin nach eigenen Angaben im Rahmen eines Futtermittel-Monitoringprogramms bereits erfolgreich zur Anwendung.

AIZ

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