Mit dem in Tirol besonders knappen Gut Grund und Boden befinden wir uns in einem Teufelskreis, der die Preisspirale laufend anheizt. Erstens sind „gute“ Flächen in Tirol von Haus aus knapp – wenig Angebot zieht hohe Preise nach sich. Angeheizt wird dieser Umstand durch den zunehmenden Bedarf für Infrastruktur wie Siedlungen, Gewerbegebiete oder Straßen. Seit der Corona-Pandemie kommt der Trend zum Wohnen auf dem Land hinzu – die Nachfrage nach neuen Baugründen steigt, die Fläche für die Landwirtschaft wird weniger. Ein weiteres, noch wenig beachtetes Thema sind die ökologischen Ausgleichsflächen: Für (meist gewerbliche) Flächeninanspruchnahmen werden oft Ausgleichsmaßnahmen vorgeschrieben – wieder auf landwirtschaftlichen Flächen.
Aber auch auf den Landwirtschaftsbetrieben steigt der Flächenverbrauch: Die Entwicklung zu mehr Tierwohl versiegelt in Form von Laufstall, Auslauf usw. mehr Boden, dies verknappt wiederum die bewirtschaftbare Fläche, was in der Folge oft zu Intensivierung führt. Der Kampf um die Flächen lässt auch die Pachtpreise für die Bauern massiv ansteigen.
Seit kurzem tritt mit den Solarparks ein neuer Konkurrent auf dem Bodenmarkt auf: Über € 4.000/Hektar Pacht werden in Ostösterreich von Investoren für Photovoltaikanlagen bereits jährlich gezahlt. Ein Phänomen, das in Tirol unbedingt verhindert werden muss – Photovoltaik gehört auf die Gebäude.
Schließlich befeuern niedrige Zinsen und hoher Geldumlauf diesen Teufelskreis: Für Investoren war es nie leichter mit Grund und Boden Geld zu verdienen. Lösungsansätze zeigt die Hagelversicherung auf – deshalb sind die Veranstaltungen von Forum Land zur Eindämmung des Flächenverbrauchs so wichtig.
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