Bio Austria teilt Richtpreise für Futtergetreide im Handel zwischen Landwirten mit

Haferfeld

Alljährlich vor der Getreideernte erhebt der Vorstand von Bio Austria im Auftrag seiner Mitgliedsbetriebe gemeinsam mit Vertretern von Ackerbauern sowie Landwirten aus dem Veredelungsbereich ein angemessenes Preisband für den Futtergetreidehandel. Dieses soll maßgeblicher Anhaltspunkt für den Handel von Futtergetreide zwischen Bio Austria-Bauern sein. Es handelt sich dabei um eine rechtlich unverbindliche Orientierungshilfe zur leichteren Einschätzung des Marktes. “Bei den heurigen Gesprächen und in den daraus resultierenden Richtpreisen im Bereich Futtermittel hat die insgesamt positive Situation am Bio-Markt Niederschlag gefunden. Die aktuellen Aussichten sind gut, wir sehen den kommenden Monaten positiv entgegen”, betonte Bio Austria-Obfrau Gertraud Grabmann nach den Gesprächen, die gestern, Dienstag, in Linz abgehalten wurden.

Die Herausforderungen im vergangenen Jahr hätten durch eine hohe Nachfrage im europaweit wachsenden Markt bewältigt werden können. Die Preisstabilität sei unter anderem in der aktuell guten und weiterhin als positiv eingeschätzten Absatzentwicklung begründet. So werde etwa ein markanter Anstieg des Bedarfs im Veredelungsbereich erwartet, betonte Grabmann.

Aktuell werden für unten angeführte Bio-Ackerfrüchte folgende rechtlich unverbindliche Richtpreise als angemessen im Vertriebsweg zwischen Bio Austria-Bauern erkannt: Futtergerste 280 Euro, Futterweizen 295 Euro, Futtertriticale 260 Euro, Futterroggen 230 Euro, Futterhafer 260 Euro, Futtererbse 470 Euro, Platterbse 470 Euro, Lupine 490 Euro sowie Ackerbohne 470 Euro. Diesen Richtpreisen liegen folgende Annahmen zugrunde: Preise in Euro pro t von Bauer zu Bauer, Ware entspricht dem Bio Austria-Standard, ohne Berücksichtigung von Transportkosten, gerechnet für 25 t, exkl. USt., ohne Aspiration, ab Hof, feldfallend mit 2% Besatz, 14% Feuchte, alles darüber hinaus wird in Abzug gebracht.

Es wird darauf hingewiesen, dass biologisch wirtschaftende Bauern, die nicht nach Bio Austria-Richtlinien produzieren, in der Produktion aufgrund der weniger strengen Auflagen, wie etwa geringere Beschränkungen im Bereich des Zukaufs von Stickstoff-Dünger, einen Kostenvorteil von rund 30 Euro pro t haben. Diese Tatsache soll beim Handel zwischen Bio-Landwirten in Bezug auf die genannten Richtpreise berücksichtigt werden. Eine weitere Differenzierung besteht naturgemäß bei Ware von Umstellungsbetrieben. Laut EU-Bio-Verordnung darf maximal 30% Umstellerware im Biofutter eingemischt werden. Aufgrund der zahlreichen Neueinsteiger in den Bio-Ackerbau in den vergangenen Jahren ist nach wie vor eine große Menge an Umstellerware vorhanden. Für Bio Austria-Futtergetreide-Umstellerware wird daher im Handel zwischen Bio-Landwirten ein Preisabschlag von 50 Euro pro t vom Verband empfohlen.

Abschließend weist Bio Austria darauf hin, dass biologisch wirtschaftende Betriebe, die keinem Bio-Verband angehören, vor dem Handel mit der Ware die Zulassung derselben bei Bio Austria zu beantragen haben.

- Bildquellen -

  • : agrarfoto.com
- Werbung -
Vorheriger ArtikelAgrar-Terminmarkt 18. Juni 2020
Nächster ArtikelBio-Landwirtschaft erhöht Krisenfestigkeit der Lebensmittelversorgung