BIO AUSTRIA Bauerntage 2021 starten mit agrarpolitischer Diskussion zur GAP

Leistungen der Bio-Landwirtschaft müssen auch abgegolten werden. FOTO: Bio Austria

Mit einer spannenden agrarpolitischen Diskussion rund um die nächste Gemeinsame Europäische Agrarpolitik (GAP) starteten am 19. Jänner die heurigen BIO AUSTRIA Bauerntage, die noch bis 29. Jänner dauern.

Die Weiterbildungsveranstaltung der Bio-Landwirtschaft steht heuer unter dem Motto “Mit Zuversicht die Bio-Zukunft gestalten” und wird in ihrer 17. Ausgaben erstmals als reines Online-Format abgehalten. Dass diese Tatsache dem Interesse des Publikums keinen Abbruch tut, zeigen bisher über 1.000 Anmeldungen für die insgesamt acht Fachtage sowie den Eröffnungstag.

Gertraud Grabmann, Obfrau von BIO AUSTRIA und Biobäuerin, betonte in hrer Eröffnungsrede,  für die Umsetzung der notwendigen Transformation Europas in Richtung Klimaneutralität  brauche es Leistungen aus allen Sektoren. Auch der Agrarsektor müsse hier ambitioniert liefern. Klar sei aber auch, dass das nur gelingen kann, wenn die Bäuerinnen und Bauern in Europa ihre Leistungen abgegolten bekommen, die sie für Umwelt, Klima und Biodiversität erbringen. Aber auch für Bauern müsse das gern zitierte Leistungsprinzip gelten.

Hinsichtlich der künftigen Rolle der biologischen Landwirtschaft in der nationalen Umsetzung der GAP zeigten sich unterschiedliche Positionen zwischen dem Verband BIO AUSTRIA und dem Bundesministerium für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus (BMLRT).

Grabmann kritisierte, dass der derzeitige Planungstand des BMLRT spezifisch für die biologische Wirtschaftsweise künftig nur mehr einen “Managementzuschlag” in der Maßnahme “Umweltgerechte und biodiversitätsfördernde Bewirtschaftung (UBB)” im Rahmen des ÖPUL vorsehe. Damit seien Leistungen der Bio-Landwirtschaft nicht angemessen berücksichtigt. 

Johannes Fankhauser, Sektionschef im Bundesministerium für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus (BMLRT), erläuterte in seinem Vortrag die geplanten Neuerungen in der nationalen Programmgestaltung, vor allem in Bezug auf die Bereiche Umwelt und Klima. Hier sei eine ambitionierte Herangehensweise gewählt worden. Mit den gegenüber der Vorperiode leicht gestiegenen Finanzmitteln sei eine gute Basis vorhanden. Man setze zudem auf die bewährte Kofinanzierung, insbesondere im Bereich der Ländlichen Entwicklung.

Generaldirektor Wolfgang Burtscher von der Generaldirektion für Landwirtschaft und Ländliche Entwicklung in der Europäischen Kommission ging auf die derzeit laufenden Trilog-Verhandlungen zur GAP zwischen der EU-Kommission, dem EU-Parlament und dem Rat – also den Mitgliedsstaaten – ein. Der Kommission sei es wichtig, dass der Green Deal sowie deren Strategien zur Biodiversität und Lebensmittelwirtschaft („From Farm to Fork“) in die GAP integriert werden, um eine Trendwende in Richtung Ökologie umzusetzen. Grundsätzlich sei die Kommission optimistisch, dass dies auf Basis der vorliegenden Positionen gelingen könne.

Ein wesentlicher Teil der Strategien sei es, den Bio-Anteil in der EU von derzeit ca. acht Prozent bis 2030 auf 25 Prozent zu steigern.

Bearb. SN

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