Bernhuber und Fradler fordern Erhöhung der Importzölle auf Rindfleisch

EU-Petition im EU-Parlament eingebracht

Der Importzoll auf Rindfleisch soll erhöht werden. FOTO: agrarfoto.com

Importzölle auf Rindfleisch müssten umgehend erhöht werden, um die heimische Landwirtschaft angesichts der massiven Marktverwerfungen in der Krise zu unterstützen, fordert Josef Fradler, Landwirt und Obmann der Bäuerlichen Vermarktung Kärntner Fleisch, mittels EU-Petition heute vor dem Petitionsausschuss des Europaparlaments. Dort erhält er Unterstützung vom ÖVP-Europaabgeordneten Alexander Bernhuber. “Jedes Stück Rindfleisch, das aus Übersee in die EU importiert und billig verkauft wird, schadet der europäischen Landwirtschaft”, sagt Bernhuber und weist darauf hin, dass die Schlachtrinderpreise aufgrund von COVID-19 ohnehin klar unter dem Vorjahresniveau liegen und den niedrigsten Durchschnittswert zwischen 2017 und 2019 aufweisen.

“Die Kommission muss daher die Importzölle anpassen, damit weniger Rindfleisch nach Europa importiert wird und so die Lagerbestände in der EU abgebaut werden können”, fordert Bernhuber und verweist auf die Schutzklausel der Verordnung über gemeinsame landwirtschaftliche Erzeugnisse, die eine solche Erhöhung zulässt.

Stellvertretend für eine halbe Million Rinderbauern in Europa präsentiert Fradler seine Petition per Videobotschaft: “Die Krise hat die Konsumgewohnheiten massiv geändert. Edelteile konnten aufgrund der geschlossenen Gastronomie nicht abgesetzt werden und der Rindfleischsektor hat dadurch enorme Verluste hinnehmen müssen. Die Schlachtrinderpreise stehen weiterhin unter Druck”, informiert der Obmann der bäuerlichen Vermarktungsinitiative die Abgeordneten und Kommissionsvertreter vor dem Petitionsausschuss des Europaparlaments. “Als überzeugter Europäer erwarte ich mir von der EU echte Solidarität”, bekräftigt Fradler die gemeinsame Forderung an die Europäische Kommission, die Schutzklausel umgehend anzuwenden.

Bernhuber und Fradler betonen, dass die Kommission mit den Beihilfen für die Private Lagerhaltung und den weiteren Notfallmaßnahmen gut reagiert habe, aber in der Realität mehr Unterstützung erforderlich sei. “Das waren notwendige Schritte, aber insgesamt nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Wenn man den europäischen Rindfleischsektor wirklich unterstützen will, müssen die Importzölle sofort erhöht werden”, so Bernhuber und Fradler.

AIZ

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