Bergwaldprojekt des Österreichischen Alpenvereins im Nationalpark Hohe Tauern

Almen sind wesentlicher Bestandteil der Außenzone des Nationalparks Hohe Tauern. Eine durch die Almbewirtschaftung gepflegte und geprägte Kulturlandschaft stellt nicht nur für Erholungssuchende ein attraktives Ausflugsziel dar. Reich strukturierte und extensiv bewirtschaftete Almflächen sind auch aus ökologischer Sicht von großer Bedeutung – sie gehören zu den artenreichsten Lebensräumen des Alpenraums.

Der Österreichische Alpenverein (ÖAV) setzt im Rahmen von Umweltbaustellen und Bergwaldprojekten bereits seit Jahren Freiwilligenprojekte um, die sich an Jugendliche und „Junggebliebene“ richten. Vom 09. bis 15. Juli richtet der Nationalpark Hohe Tauern Tirol seine erste ÖAV-Bergwaldprojektwoche unter dem Motto „EINsatz für VIELfalt – (Berg)auf geht´s!“ mit acht Freiwilligen aus. Bei diesen Projekten spielt die aktive Einbindung von Bergliebhabern eine zentrale Rolle. Zäune und Mauern werden repariert, Stacheldraht entfernt sowie die Weideflächen von Steinen und Sträuchern befreit. Von den Almpflegemaßnahmen profitieren nicht nur die Weidetiere auf der Oberhausalm, sondern auch eine Vielfalt an Pflanzen- und Tierarten der Alpen, wie der Enzian.

Die Arbeit ist schweißtreibend, aber sehr zufriedenstellend. Was die Teilnehmer trotz unterschiedlichster Hintergründe verbindet, ist die gemeinsame Liebe zur Natur. Des Weiteren trägt das Projekt dazu bei, dass der Austausch zwischen Naturschutz, Erholung und Tourismus sowie Bewirtschafter*innen und Freiwilligen gefördert wird. Durch das Bergwaldprojekt entsteht also ein Mehrwert für die Natur und alle Beteiligten! 

Die Arbeit am Almgebiet auf 2.500 Metern erfordert Trittsicherheit, körperliche Fitness und natürlich Freude am gemeinsamen Arbeiten. Untergebracht sind die Teilnehmer in einer kleinen, aber feinen Selbstversorgerhütte. Strom, Handyempfang und Internet sucht man hier vergeblich, doch das Baden im kalten Bergbach nach getaner Arbeit erfrischt und das wohlige Knistern des Holzherdes verbreitet eine urige Atmosphäre.

Zur Wochenmitte können die Freiwilligen auf einer Rangerführung durch den Nationalpark Hohe Tauern zu den Jagdhausalmen und zum Pfauenauge, einen tieferen Einblick in die alpinen Ökosysteme erlangen und die Gelegenheit nutzen, einen echten Experten mit Fragen zu durchlöchern. 

Laut Hermann Stotter, Direktor des Nationalparks Hohe Tauern Tirol, wird es in Zukunft vermehrt Bergwaldprojekte im Nationalpark Hohe Tauern geben: „Ich freue mich über die Zusammenarbeit mit dem ÖAV und darüber, Freiwilligen eine Möglichkeit für sinnstiftende Tätigkeiten in der Natur zu bieten. Einerseits wird dadurch eine wichtige Unterstützung für die Bauern geboten, welche die Kulturlandschaft im Nationalpark bewirtschaften und andererseits ermöglichen die Bergwaldprojekte auch den heimischen Bürgern ihr Gebiet kennenzulernen und ihre Nähe zur Natur auszubauen.“ 

- Bildquellen -

  • Freiwillige Beim Schwenden: ÖAV
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AUTORRed. JS
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