“Die Zuckerrübe ist ein wichtiger Bestandteil in der Fruchtfolge, Böden profitieren vom Anbau dieser Kultur. Zudem ist sie ein wichtiger Einkommensfaktor im Ackerbau. Wir müssen alles tun, um diese wertvolle Pflanze und somit die gesamte Zuckerproduktion in Österreich zu erhalten. Zuckerimporte aus Südamerika sind keinesfalls die Lösung, denn für solchen Zucker muss hektarweise Regenwald gerodet werden. Wenn wir unsere eigene Zuckerfabrik schließen, fördern wir den Zuckerimport. Das dürfen wir nicht zulassen”, warnt Bauernbund-Präsident Georg Strasser.
Mittlerweile gibt es weniger als 30.000 ha Rübenanbaufläche in Österreich, vor fünf Jahren waren es noch rund 45.500 ha. Das kommt durch die zunehmende Trockenheit aufgrund des Klimawandels und den enorm gestiegenen Schädlingsdruck, gleichzeitig wird das Angebot an wirkungsvollen Pflanzenschutzmitteln sukzessive eingeschränkt. Jährlich erleiden so viele Rübenbäuerinnen und -bauern starke Ernteausfälle. Oft müssen Tausende Hektar – durch Schadinsekten leer gefressene – Rübenanbaufläche mehrfach angebaut werden. “Das Verbot von Pflanzenschutzmitteln mit einem Wirkstoff aus der Gruppe der Neonicotinoide im Jahr 2018 hat die Produktionsbedingungen noch weiter erschwert”, erläutert Strasser.
“Um die Zuckerfabrik Leopoldsdorf zu erhalten, sind mindestens 38.000 ha Anbaufläche nötig. Die fehlende Planungssicherheit und Wirtschaftlichkeit in der Landwirtschaft führte offensichtlich zu diesem Desaster. Unsere Forderung ist daher glasklar. Die Königin der Ackerfrüchte muss in Österreich bleiben, und wir müssen alles dafür tun, um die Rübenproduktion, die Selbstversorgung Österreichs mit Zucker und die Zuckerfabrik mit ihren Hunderten Arbeitsplätzen in der Region zu halten”, so Strasser.