Augen auf im Osterverkehr

Niederwild ist neben Rehen am öftesten von Wildunfällen betroffen.

Die Zeitumstellung fällt heuer auf Ostersonntag. Der NÖ Jagdverband appelliert zu besonderer Vorsicht im morgendlichen Straßenverkehr, Wildtiere müssten sich an verändertes Verhalten der Menschen erst anpassen.

Die Tiere würden nicht mit dem durch die Zeitumstellung plötzlich früher eintretenden starken Verkehr auf den Straßen rechnen. “Hinzu kommt, dass aufgrund des frühen Wärmeeinbruchs momentan der Wechsel vom Sommer- in den Wintereinstand stattfindet, weshalb Wildtiere öfters Straßen queren“, warnt Niederösterreichs Landesjägermeister Josef Pröll vor einem höheren Risiko für Wildunfälle.

Durch die Zeitumstellung ist es im Morgenverkehr zudem dunkler, was das Risiko weiter erhöht. „Vor allem in der Dämmerung sollten Autofahrer die Geschwindigkeit reduzieren sowie die Straßenränder und bewachsenen Bereiche beobachten, da die Tiere oftmals schwer und erst spät erkannt werden können. Das ermöglicht ein frühes Erkennen und reduziert das Unfallrisiko. Das kommt der eigenen Sicherheit und jener der Autoinsassen, aber auch den Wildtieren zugute“, so Pröll. 

Jährlich verenden in Niederösterreich laut Jagdverband ca. 30.000 Wildtiere bei oder als Folge von Wildunfällen. Am stärksten betroffen sind Rehe (15.000 Stück), Niederwild (12.000 Stück) und Wildschweine (400 Stück). Österreichweit wurden laut VCÖ und WWF zuletzt pro Jahr mehr als 70.000 Wildtiere Opfer des Straßenverkehrs. Das würden von der Statistik Austria erfasste Meldungen an die Bezirkshauptmannschaften zeigen.

Richtiges Verhalten bei Wildunfällen

Ist trotz aller Vorsicht ein Zusammenstoß mit einem querenden Wildtier nicht mehr vermeidbar, sollten laut NÖ Jagdverband Autofahrer das Lenkrad festhalten und stark bremsen. “Man sollte nicht versuchen auszuweichen, da dies ein deutlich höheres Risiko für die Insassen, aber auch für andere Verkehrsteilnehmer darstellt”. Im Hinblick auf eine Vollbremsung für ein Wildtier gilt laut ÖAMTC: Sollte die eigene Vollbremsung für ein Wildtier einen Auffahrunfall auslösen, kann das, je nach Größe des Tieres, zu einer Mitschuld der bremsenden Person führen. “

Nach einem Wildunfall gilt grundsätzlich:
• Fahrzeug abstellen und Warnblinkanlage einschalten.
• Warnweste anlegen.
• Unfallstelle absichern.
• Bei verletzten Personen: Versorgen, Rettung und Polizei verständigen.
• Polizei wegen Wildunfall verständigen (auch dann, wenn das angefahrene Tier weiter gelaufen ist).
• Hände Weg vom verletzten Tier. Keinesfalls darf es mitgenommen werden.
• Den Unfall bei der Versicherung melden.

Bei einem Unfall mit einem Bären, empfiehlt es sich, im Auto zu bleiben, Fenster gegebenenfalls zu schließen und per Handy Hilfe zu rufen. Jedenfalls ist auch hier die Polizei zu verständigen.

- Bildquellen -

  • Niederwild: Karl-Heinz Volkmar
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AUTORRed. MS
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