Das gesellschaftliche Tanzereignis mit langer Tradition feierte heuer am 13. Jänner auch ein (doppeltes) Jubiläum. Am 13. Jänner 1934, also auf den Tag genau vor 90 Jahren, fand der erste Bauernbundball, damals organisiert von Bauernbund-Direktor Leopold Figl, statt. Heuer wurde – nach einigen Absagen in den Kriegsjahren sowie zuletzt als Folge von Corona – der 80. Bauernbundball im Austria Center gefeiert. NÖ Bauernbund-Obmann Stephan Pernkopf konnte wieder rund 4.000 Besucherinnen und Besucher aus allen vier Landesvierteln sowie viele hochkarätige Ehrengäste begrüßen. Dabei betonte Niederösterreichs LH-Stellvertreter: „Der Bauernbundball ist ein starkes Ausrufezeichen für die Kultur im ländlichen Raum. Wir reden nicht nur von Heimat, Tradition und Brauchtum. Wir leben diese Werte.“
Mehrere Minister am Bauernbundball
So waren gleich mehrere Mitglieder der Bundesregierung nach Wien-Donaustadt geeilt, allen voran Bundeskanzler Karl Nehammer mit Gattin Katharina, Verteidigungsministerin Klaudia Tanner, Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig sowie Innenminister Gerhard Karner ebenfalls mit ihren Ehepartnern. Landeshauptfrau Johanna Mikl- Leitner im blau-gelben Dirndl ihrer Heimatstadt Klosterneuburg und in Begleitung ihres Mannes Andreas gab sich ebenso ein Stelldichein wie Alt-Landeshauptmann Erwin Pröll mit Gattin Sissy oder Finanzlandesrat Ludwig Schleritzko. Die Agrarpolitik repräsentierten Österreichs Bauernbund-Präsident Georg Strasser, LK Niederösterreich- Präsident Johannes Schmuckenschlager, dessen Vorgänger und NÖ Bauernbund- Ehrenobmänner Hermann Schultes und Rudolf Schwarzböck (beide auch LK Österreich-Präsidenten i. R.), EU-Abgeordneter Alexander Bernhuber, Bundesbäuerin Irene Neumann-Hartberger, Bauernbund-Direktor David Süß, Niederösterreichs LK-Vizepräsidentin Andrea Wagner und Vizepräsident Lorenz Mayr, Wiens Bauernbund- Obmann und LK-Präsident Norbert Walter sowie Rübenbauern-Präsident Ernst Karpfinger.
Als Vertreter der Wirtschaft und auch als generöse Sponsoren des Balles, dessen Reinerlös bekanntlich Studierenden aus der Land- und Forstwirtschaft zugutekommt, mit dabei waren unter anderem Generaldirektor Kurt Weinberger von der Hagelversicherung und Generaldirektor Michael Höllerer von RLB NÖ-Wien bzw. Raiffeisen- Holding, die beiden RWA-Vorstandsdirektoren Christoph Metzker und Johannes Schuster sowie Agrana-Geschäftsführer Josef Eisenschenk. Ebenfalls auf der Tanzfläche sowie beim Promenieren durch das ACV gesichtet wurden ÖVP-Bundesgeschäftsführer Alexander Pröll und ÖVP-Kampagnendirektor Bernhard Ebner, die oberste Wettbewerbshüterin im Land, Generaldirektorin Nathalie Harsdorf-Borsch sowie Militärkommandant Michael Lippert, Maschinenring- Bundesobmann Franz Xaver Broidl und Landesobmann Johann Bösendorfer, der neue Geschäftsführer des Agrarverlages, Ammar Javed, oder NÖN-Geschäftsführer Michael Ausserer.
Besonderer Dank galt der Landjugend
Besonders dankten die Veranstalter Ballobmann Stefan Jauk, zugleich Generaldirektor der NÖ Versicherung, und Bauernbund- Direktor Paul Nemecek von der Akademikergruppe den Vertretern der Jugend (Landjugend- Landesobmann Markus Höhlmüller, Landesleiterin Anja Bauer, Bundesleiterin Valentina Gutkas), ohne deren Einsatz eine lange Ballnacht wie diese kaum auszurichten wäre. Und auch die langjährige „Ballmutter“ Dorli Draxler wurde für ihr Engagement für gut 20 Bälle der vergangenen Jahre als Mitveranstalterin mit der goldenen „Leopold-Figl- Münze“ geehrt.
Die Landeshauptfrau und der Bundeskanzler betonten wie die Verteidigungsministerin in ihren kurzen Ansprachen die enorme Bedeutung der bäuerlichen Arbeit nicht nur für Niederösterreich. Auf Österreichs Bäuerinnen und Bauern und ihre Familien könne man sich verlassen, „an 365 Tagen im Jahr, an denen sie für das Wertvollste sorgen, nämlich für sichere Lebensmittel.“ Der Bundeskanzler sorgte mit seinem Verweis auf die erneut auffallend prachtvollen Blumenarrangements auch noch für einen Sonderapplaus für die Gärtnerinnen und Gärtner. Nehammers Mutter Grete war über viele Jahrzehnte beherzte und damit hochgeschätzte Leiterin des Blumenbüros. Sie machte übrigens auch die Ballteilnahme des Kanzlers möglich, weil sie am Samstagabend die Enkelkinder (und auch Kanzler-Hündin Fanny) beaufsichtigte, wie Nehammer den Saal wissen ließ.
Beliebte Treffpunkte
Eröffnet wurde der Ball heuer durch 64 Volkstanzpaare und die Träger bunter Traditionsfahnen, allesamt Schülerinnen und Schüler landwirtschaftlicher Fachschulen aus Niederösterreich. Beliebte Treffpunkte waren bis in die frühen Morgenstunden die „Most trifft Wein“-Lounge von „So schmeckt Niederösterreich“, die Radio Niederösterreich- Disco, die Milchbar und auch die Landesweinsieger- Lounge der Landjugend sowie die Seidelbar der Akademikergruppe. Statt der traditionellen Damenspende wurde der dafür vorgesehene Betrag an die Initiative „Hilfe im eigenen Land“ von Vereinspräsidentin Sissy Pröll gespendet. Der Verein unterstützt Familien in schwierigen Lebenslagen, nach Katastrophen und Schicksalsschlägen. Für die Besucherinnen gab es dennoch einen süßen Gruß in Form von Lebkuchenherzen, gebacken von Niederösterreichs Bäuerinnen. Und für alle für den Nachhauseweg einen frischen Krapfen, gesponsert von der NÖN.
Der Reinerlös des Balls kommt wie erwähnt auch heuer zur Gänze dem einst von Leopold Figl initiierten Stipendienfonds zur Unterstützung und Ausbildung von Kindern aus bäuerlichen Familien zugute. So können auch 2024 etwa 300 Schüler und Studenten (wie von Beginn an mittlerweile mehr als 15.000) mit Stipendien unterstützt werden. Ballobmann Stefan Jauk: „Viele helfende Hände haben gemeinsam ein großartiges Erlebnis für alle Besucher geschaffen. Ich danke allen, die hier tatkräftig mitgearbeitet haben und all unseren Besuchern, Spendern und Unterstützern, dass sie unsere ländliche Jugend in ihrer Ausbildung so großzügig unterstützen.“
Fotos von der langen, rauschenden Ballnacht im Austria Center Vienna in der Galerie.
- Bildquellen -
- Ballsaal: NÖ BB