Über zwei Millionen Festmeter Holz betrug der Holzeinschlag im vergangenen Jahr. Das ist der höchste Wert seit Beginn der Aufzeichnungen durch den Forstdienst. Drei Viertel der Erntemenge war allerdings Schadholz infolge von Wetterereignissen und Käferbefall. Und die Sturmschäden des vergangenen Jahres sind noch nicht zur Gänze beseitigt. Zudem gilt es den Borkenkäfer so gut wie möglich in Schach zu halten und mit der Aufforstung der Schadflächen zu beginnen. Im heurigen und im kommenden Jahr sollen dazu in Tirol rund 4,4 Millionen klimafitte Bäume gepflanzt werden.
Drei Viertel des Sturmholzes aufgearbeitet
„Nach einer kurzen Winterpause beginnt die Arbeit im Wald jetzt wieder. Unser oberstes Ziel ist ein funktionsfähiger und stabiler Schutzwald. Seitens der öffentlichen Hand stehen rund 23 Millionen Euro an Fördergeldern insbesondere für die Wiederbewaldung, die weitere Schadholzbeseitigung und die Borkenkäferbekämpfung zur Verfügung.
Ein besonderer Schwerpunkt liegt im Bereich der sogenannten Flächenwirtschaftlichen Projekte mit dem Fokus zur Sicherung der Schutzwirksamkeit der Wälder für den Siedlungsraum“, gibt LHStv Josef Geisler einen Ausblick auf das Forstjahr 2024 und betont: „Im Jahr 2023 ist von allen Beteiligten Unglaubliches geleistet worden. Nur so war es möglich rund drei Viertel des durch die Sturmereignisse im vergangenen Sommer angefallenen Schadholzes aus dem Wald zu bringen.“ Ende November des Vorjahres lag der Aufarbeitungsrad bei zwei Drittel.
Waldfonds ermöglicht Rekordinvestition in Tiroler Wald
Mehr als 31 Millionen Euro haben Tirols WaldbesitzerInnen im vergangenen Jahr mit Unterstützung von Bund, Land und EU in den Tiroler Schutzwald investiert. Der Waldfonds, der von Bundesminister Norbert Totschnig aufgestockt und verlängert wurde, hat Tirol bei der Schadensbewältigung massiv geholfen. „Ohne diese Mittel wäre diese Kraftanstrengung und Rekordinvestition nicht möglich gewesen“, ist sich LHStv Geisler sicher. Rund ein Drittel aller Fördergelder ging 2023 nach Osttirol.
„Die Borkenkäferbekämpfung und die Wiederbewaldung gehen dort auch im heurigen Jahr mit Nachdruck weiter“, erklärt LHStv Geisler. Doch auch in Nordtirol – und hier vor allem in den Bezirken Imst, Innsbruck Land und Schwaz – ist viel zu tun. „Wir müssen das restliche Schadholz aufarbeiten, um dem Borkenkäfer möglichst wenig Angriffsflächen zu bieten“, erklärt Landesforstdirektor Josef Fuchs.
Starkes Borkenkäferjahr erwartet
Für die weitere Borkenkäferentwicklung ist vor allem die Witterung der kommenden Wochen und Monate entscheidend. „Die milden Temperaturen der vergangenen Tage und Wochen hatten noch keinen Einfluss auf die Borkenkäferentwicklung, da diese Insekten erst mit zunehmender Tageslänge wirklich aktiv werden. Geht es aber so warm weiter und fehlt die entsprechende Wasserversorgung, erwarten wir ein äußerst starkes Käferjahr.
Hier ist dann Eile geboten. Befallene Bäume müssen umgehend gefällt und aus dem Wald gebracht werden“, betont der Landesforstdirektor. Durch die gehäuften Schadereignisse der letzten Jahre konnte sich regional ein höherer Ausgangsbestand an Borkenkäfern entwickeln. Parallel zu den Aufräumarbeiten wird die weitere Entwicklung über ein Borkenkäfer-Monitoringsystem des Landesforstdienstes genau im Auge behalten, um rasch und gezielt agieren zu können.
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- DieFotografen MG 231: Land Tirol/Die Fotografen