Das Agrarmarketingsystem hat es erfolgreich geschafft, sich mit seinem Qualitätssystem vor internationaler Konkurrenz durchzusetzen. Mehr als 41.000 Landwirte und 5000 Lizenznehmer wie beispielsweise Lebensmittelhandel und Verarbeitungsbetriebe zählt die AMA-Marketing. In Oberösterreich nehmen 9225 landwirtschaftliche Betriebe am AMA-Gütesiegelprogramm und 731 Betriebe am AMA Genuss-Regions-Programm teil. Mit der neuen Strategie setzt die AMA zukünftig auf eine komplette Darstellung der landwirtschaftlichen Vielfalt.
Lückenschluss mit dem Siegel auf Brot und Gebäck
So werden ab 2024 auch erstmals Acker- und Getreideflächen in das Gütesiegelsystem miteinbezogen. LK-Präsident Franz Waldenberger spricht dabei von einem „Lückenschluss“ entlang der Wertschöpfungskette. „Brot und Gebäck sind ein Kulturgut in Österreich, dessen Vielfalt viele Konsumenten sehr schätzen. Bisher war nur der Ort der Vermahlung herkunftsbegründend, dies wird sich ab 2024 ändern“, sagte Christina Mutenthaler-Sipek, Geschäftsführerin der AMA-Marketing im Pressegespräch.
Die Richtlinien des rot-weiß-roten AMA-Gütesiegels besagen, dass alle Produktionsschritte in Österreich stattfinden müssen. Regelmäßige Umfragen bestätigen, dass mehr als 90 Prozent der Österreicher das AMA-Gütesiegel kennen. „Das Siegel schafft eine starke Marktposition. Deshalb müssen wir unbedingt drauf schauen, dass es eine starke Marke bleibt“, so Waldenberger.
Mehr Kontrollen schaffen Vertrauen bei Konsumenten
„Um auch zukünftig von den Konsumenten gesehen zu werden, wurde im heurigen Jahr auf mehr Kontrollen gesetzt“, so Mutenthaler-Sipek ergänzend. Das neu entwickelte Kontrollinformationssystem KIS soll zudem die digitale Vernetzung aller Kontrollstellen ermöglichen. „Auf diese Weise schaffen wir ein Frühwarnsystem, um vor allem Missstände noch schneller zu erkennen und Landwirten eine passende Hilfestellung geben zu können“, erklärt die Geschäftsführerin. Mit der Aufnahme der Ackerkulturen in das Qualitätsprogramm gibt es ein zusätzliches Budget für weitere Marketing-Aktivitäten, welche zukünftig noch zielgerichteter ausgegeben werden. „Es wird beispielsweise jeder Cent, der aus dem Milchbereich kommt, auch für das Image der Milchwirtschaft verwendet“, so Mutenthaler. Die heutige Gesellschaft sei mit Informationen überflutet. „Je stärker diese Überflutung, desto mehr sehnen sich Menschen nach staatlich geprüften Gütesiegeln“, sind Waldenberger und Mutenthaler-Sipek von der Wichtigkeit des Gütesiegels überzeugt.
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