Alpwirtschaft hat Tradition und Zukunft

Um die Bewirtschaftung der Alpen langfristig zu erhalten, will die Landesregierung durch spezielle Programme und Prämien eine faire Abgeltung der bäuerlichen Arbeit sicherstellen.

Rund 40.000 Tiere haben heuer den Sommer auf den Vorarlberger Alpen verbracht. ©agrarfoto.com
Rund 40.000 Tiere haben heuer den Sommer auf den Vorarlberger Alpen verbracht. ©agrarfoto.com
Die lebendige Bewirtschaftung der Alpen hat in Vorarlberg nicht nur eine jahrhundertealte Tradition, sondern ist zugleich unverzichtbare Grundlage für die Zukunft des ländlichen Raums, betonten Landeshauptmann Markus Wallner und Agrarlandesrat Erich Schwärzler.
Für eine enkeltaugliche Alpwirtschaft brauche es enge Partnerschaften – sowohl mit Handel, Gastronomie und Tourismus als auch mit Konsumentinnen und Konsumenten und in der Beziehung Mensch-Tier-Natur. Einmal mehr bekannten sich Wallner und Schwärzler klar zu einer fairen Leistungsabgeltung für die Bäuerinnen und Bauern.
Heuer haben insgesamt rund 40.000 Tiere den Sommer auf den 512 bewirtschafteten Alpen in Vorarlberg verbracht. Rund zwei Fünftel der Landesfläche sind Alpgebiet. Die nutzbare Futterfläche beträgt gut 33.300 Hektar.

Bewirtschaftung ist sehr aufwendig

LH Wallner (l.) und LR Schwärzler betonten den hohen Stellenwert der Alpwirtschaft. ©VLK/Gerhard Wirth
LH Wallner (l.) und LR Schwärzler betonten den hohen Stellenwert der Alpwirtschaft. ©VLK/Gerhard Wirth
Da die Bewirtschaftung der Alpen besonders aufwendig ist, will die Landesregierung durch spezielle Regionalprogramme, zusätzliche Bewirtschaftungsprämien und die Übernahme von Sozialversicherungsbeiträgen eine faire Abgeltung der bäuerlichen Arbeit sicherstellen und den hohen Stellenwert der Alpwirtschaft in Vorarlberg unterstreichen, sagte Wallner. 2015 wurden insgesamt 5,9 Mio. Euro ausbezahlt, wovon mehr als 3,6 Mio. Euro aus Landesmitteln zur Verfügung gestellt wurden.
Schwärzler hob den europaweit einzigartigen hohen Anteil der Milchkuh- alpung bzw. der Sennalpen in Vorarlberg hervor. Maßgeblich für die Zukunft der Alpwirtschaft in Vorarlberg sei es, dass die Alpauftriebszahlen stabil bleiben, denn die Alpflächen können nur mit Tieren langfristig gepflegt und erhalten werden. Damit das gelingt, brauche es auch eine funktionierende viehhaltende Landwirtschaft im Tal. In Vorarlberg werden fast 100 Prozent der Jungtiere und Mutterkühe gealpt, deshalb ist es besonders wichtig, dass auch die Milchkühe das Futterangebot auf den Alpen nutzen. Daher setzt das Land auf eine gezielte Unterstützung der Melkalpen und dort vor allem der Sennalpen in Bezug auf die Verbesserung der Infrastruktur und Wasserqualität.

Leistungsabgeltung aus Landesmitteln

Die hohe Qualität der Vorarlberger Alpprodukte solle in Zukunft durch eine Leistungsabgeltung aus Landesmitteln bei Verwendung von ausschließlich gentechnikfreiem Ausgleichs- und Ergänzungsfutter sowie durch den Verzicht auf Soja in der Alpmilcherzeugung gewährleistet werden, betonte Schwärzler. Durch gezielte Aus- und Weiterbildungsprogramme für das Alppersonal gelte es, die professionelle Bewirtschaftung der Alpen und die Veredelung der Milch sicherzustellen.

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