Aktion – Kindern zeigen, wo das Essen herkommt

Unter dem Motto "Unser Essen - Gut zu wissen, wo‘s herkommt" informieren Bäuerinnen beim Aktionstag bundesweit in Volksschulen über die Herkunft der Lebensmittel und die heimische Landwirtschaft.

Wie fühlt sich Getreide an? Und wie wird daraus Mehl gemacht? Das durften die Kinder der Volksschule Klausenburger Straße beim Bäuerinnen-Aktionstag selbst ausprobieren. ©BZ/Zitz
Wie fühlt sich Getreide an? Und wie wird daraus Mehl gemacht? Das durften die Kinder der Volksschule Klausenburger Straße beim Bäuerinnen-Aktionstag selbst ausprobieren. ©BZ/Zitz
Ich bin müde”, seufzt einer der Tafelklassler der Volksschule Klausenburger Straße in Wien nach zwei Minuten “Rahm-Glas schütteln”. Er und seine Schulkollegen versuchten, durch Schütteln eines kleinen Gläschens Rahm in drei Minuten Butter herzustellen. Das gelang den Kindern auch, und so konnten sie anschließend die selbst gemachte Butter auf ihrem Jausenbrot verkosten. Auf diesem Wege brachten die Bäuerinnen vergangenen Montag beim Auftakt der Bäuerinnen-Herbstaktion den Kindern bei, wie aufwendig die Lebensmittelproduktion ist und woher die Zutaten für die tägliche Jause kommen. Ziel der Bäuerinnen-Aktion ist es, die Volksschüler mit einem praxisbezogenen Programm über die Herkunft und Qualität der Lebensmittel aus heimischer Landwirtschaft zu informieren.

“Die Kinder kannten keinen Bauernhof”

Das Rahm-zu-Butter-Schütteln, Gemüsesorten-Erkennen und Getreide-Mahlen kam nicht nur bei den Schülern, sondern auch bei den Lehrern der Volksschule Klausenburger Straöe gut an. Lehrerin Catharina Ruso erklärte: “Keines der Kinder hat bisher einen Bauernhof gesehen.” Die Kinder erzählten zwar stolz von ihren Haustieren, was ein Bauernhof ist, wussten aber nur wenige. Deshalb fand die Volksschullehrerin es umso wichtiger, dass die Kinder sehen und begreifen können, was nötig ist, um Lebensmittel auf dem Tisch oder in der Jausenbox zu haben. Auch Bundesbäuerin Andrea Schwarzmann ist überzeugt davon, wie wichtig es ist, den Kindern ein der Realität entsprechendes Bild von Landwirtschaft zu vermitteln. Sowohl in der Werbung als auch in vielen Schulbüchern würde Kindern häufig ein recht romantisches Bild vom Leben am Bauernhof gezeigt. Unverständnis wäre somit vorprogrammiert, warnte Schwarzmann. “Hier gilt es, gegenzusteuern. Wir möchten Einblicke in unsere Arbeit geben und aufzeigen, wie viel Arbeit in einem Stück Brot oder einem Liter Milch steckt”, erklärte die Bundesbäuerin beim Auftakt in Wien. Der diesjährige Aktionstag der Bäuerinnen findet am 14. Oktober bundesweit in ersten Volksschulklassen statt. Mehr als 1900 Bäuerinnen werden über ihren Hof, Tiere, Arbeit und Lebensmittel, Herkunft, Qualität und Gütesiegel einfach und praxisnah informieren und mit den Kleinen auch ein paar praktische Übungen, wie das Rahm-zu-Butter-Schütteln oder Weckerl backen, durchführen. Dieser Bäuerinnen-Aktionstag im Herbst soll eine Ergänzung zu den bestehenden Projekten der heimischen Bäuerinnen sein, wie etwa Schule am Bauernhof. Infos unter www.schuleambauernhof.at oder www.baeuerinnen.at

Aktionstag: am 14. Oktober 2016

Im Zuge der Bäuerinnen-Herbstaktion findet alljährlich auch ein Aktionstag in österreichischen Schulen statt. Mit dem praxisorientierten Programm zeigen Bäuerinnen, wie sie arbeiten, woher die Rohstoffe kommen und wie man Lebensmittel herstellt. Im Vorjahr waren rund 1900 Bäuerinnen im Einsatz und haben mehr als 34.000 Volksschüler informiert. Der Aktionstag findet immer rund um den Welternährungstag am 16. Oktober statt.

Eva Zitz

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