Agrartechnik brummt

Kommentar von Bernhard Weber,
Chefredakteur.

Ab Sonntag tummeln sich in Hannover wieder Landwirte aus aller Welt eine Woche lang in den zwei Dutzend Messehallen, wo die neuesten Maschinen, Geräte, Softwaresysteme und sonstige Innovationen der Agrartechnik präsentiert werden. In dieser Branche brummt das Geschäft. Allen voran internationale Konzerne und deutsche Hersteller vermeldeten in den vergangenen Monaten oft hohe zweistellige Umsatz- und Gewinnsteigerungen ihrer Geschäfte mit Traktoren, Bestell-, Sä-, Dünger- und Erntetechnik. 

Kontinuierlich hohe Auftragseingänge hätten dafür gesorgt, die Landtechnikindustrie seit mehr als drei Jahren in der Spitzengruppe der Wachstumsbranchen des deutschen Maschinen- und Anlagenbaus zu positionieren, jubelte erst kürzlich der Agrartechnik-Branchensprecher. Die Einkommenssituation der Bauern sei anhaltend gut, die Auftragsbücher dementsprechend weiterhin voll.

Nicht ganz so optimistisch, eher mit gedämpften Erwartungen, blicken indes die Händler der Maschinen in die Zukunft. Nach der zu erwartenden “Sonderkonjunktur“ wie nach jeder Agritechnica als Leitmesse der Branche sei der Vertrieb der immer teureren Neumaschinen für viele eine Herausforderung, so ein Sprecher. Nur 3 Prozent der Händler erwarten sich Umsatzzuwächse, 4 Prozent jedoch Umsatzverluste, 52 Prozent gleichbleibende, also stagnierende Geschäfte. Immerhin gebe es weiter Raum für kleinere Fachbetriebe, auch in Nischen. Die Nachfrage nach Serviceleistungen sei gleichbleibend hoch. Und Nachwuchssorgen habe man keine. Davon können andere Branchen nur träumen.

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