Eine Ergänzung zur landwirtschaftlichen Investitionsförderung ist der agrarische Zukunftsfonds. Mit einem jährlichen Budget von zwei Millionen Euro wurde dieser 2023 erstmals von Landeshauptmann Thomas Stelzer aufgelegt. Ziel ist es innovative agrarische Projekte zu fördern. „Das ist eine zentrale Agenda des Landes Oberösterreich. Mit dem Zukunftsfonds werden geniale Ideen von Bäuerinnen und Bauern sowie agrarischen Forschungseinrichtungen in Umsetzung gebracht. Hierfür Anstoß, Motivation und finanziellen Antrieb zu geben, ist mir ein großes Anliegen“, so der Landeshauptmann.
Der agrarische Zukunftsfonds unterstützt innovative Projekte, die zur Verbesserung der Produktion, Steigerung des Tierwohls und Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit beitragen sollen.
Vor Kurzem ist der zweite Fördercall erfolgt. Gesucht sind wieder clevere und nachhaltige Lösungen für die Landwirtschaft. Neben agrarischen Forschungseinrichtungen sind insbesondere die Bäuerinnen und Bauern angehalten ihre innovativen Ideen und Projekte einzureichen.
„Ressourceneffizienz, Digitalisierung, Klimaschutz die Bäuerinnen und Bauern sehen die neuen Herausforderungen und erkennen die Chancen daraus. Sie schreiten mutig und innovationsgetrieben in die Zukunft. Neue Technologien wie KI und das System der Kreislaufwirtschaft werden für sie immer wichtiger und durch die Mittel aus dem Zukunftsfonds auch rasch umsetzbar. Mir ist es wichtig, mit gezielten Fördermaßnahmen aus dem Zukunftsfonds den Bäuerinnen und Bauern Gestaltungsraum und Zukunftsperspektive zu geben“, so Agrarlandesrätin Michaela Langer-Weninger.
Nachfolgend sind drei Projekte angeführt, die im Rahmen des ersten Aufrufverfahrens gefördert und umgesetzt wurden.
• NextGen CropCare: Ein Projekt der FH Steyr, das sich mit dem Einsatz autonomer Hacktechnologien zur mechanischen Unkrautbekämpfung befasst. Ziel ist es, die Effizienz, Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit dieser Ansätze zu evaluieren und Betriebe bei zukunftsweisenden Entscheidungen über den Ankauf eines autonomen Hackroboters zu unterstützen.
• Nassmaisverschlauchung: Dieses Projekt zielt darauf ab, Nassmais, der während der Erntezeit nicht sofort im Agrana Stärkewerk in Aschach verarbeitet werden kann, in Folienschläuchen zu lagern. Dies erhöht die Flexibilität der Landwirte während der Erntezeit und reduziert gleichzeitig durch den Verschlauchungsprozess die CO2-Emissionen.
• Abdecken von Zuckerrübenmieten am Feld: Im Spätherbst werden Zuckerrüben geerntet und nach Tulln transportiert, um im Agrana-Werk zu Zucker veredelt zu werden. Da die vorhandenen Lagerplätze in Oberösterreich mit einer Kapazität von 150.000 Tonnen bei einer Produktion von mehr als dem Fünffachen nicht ausreichen, wurde die Suche nach Alternativen notwendig. Zusammen mit der Agrana, dem Maschinenring und den Rübenbauern wurde deshalb die Lösung der Feld-Abdeckung von Zuckerrüben mittels Vlies entwickelt. „Diese Methode löst nicht nur das Logistik-Problem, sondern verbessert auch die Zuckerrübenqualität und verhindert Bodenverlust durch Erdabtrag“, erklärt Langer-Weninger den Mehrwert von einem der ersten geförderten Projekte.
Gefördert werden
• Forschungsprojekte, Innovationen und Entwicklungsaktivitäten im Bereich der Land- und Forstwirtschaft
• Initiativen zur Sicherstellung qualitativ hochwertiger heimischer Nahrungsmittel
• Maßnahmen zur Bewusstseinsbildung im ländlichen Raum (inklusive dem Erwerb von Fachwissen)
• Maßnahmen im Bereich der experimentellen Entwicklung
- Bildquellen -
- FH Steyr MA Hackroboter 2: FH OÖ