Adventbräuche bei den Bäuerinnen im Land

Gelebtes Brauchtum auf den Bauernhöfen im Land sorgt für Beständigkeit und Geborgenheit und stimmt auf das Weihnachtsfest ein.

In der stillsten Zeit im Jahr ist das Knistern von Holz in der Abendstille ein besonderes Erlebnis für Landesbäuerin Johanna Haider. So liebt sie es ein Feuer in der Dämmerung zu entzünden und dabei Kräuter beizugeben, durch die ein herrlicher Duft freigesetzt wird. Denn wenn der Garten in der einsetzenden Dunkelheit durch die Flamme erleuchtet wird, so ist das für die Landwirtin ein mystischer Moment, in dem die Anspannung des hektischen Alltags von ihr abfällt.

Aufmerksamkeit schenken

Für Bäuerin Ingrid Holzinger steht die persönliche Beziehung zu ihrer Familie und zu ihren Freunden ganz im Vordergrund. Deshalb gestaltet sie mit ihrer Familie den Advent in diesem Jahr einmal anders. So widmen sie sich heuer ganz besonders den Menschen, die ihnen am Herzen liegen. Aus einem schön gestalteten Gurkenglas wird täglich ein Stern mit einem Namen gezogen. An diese Person denken sie an dem Tag ganz besonders. Das kann in Form eines Anrufs, einer Nachricht oder eines Besuches sein. Für die Menschen, die nicht mehr unter uns sind, zünden sie ein Licht am Grab an. „Das ist eine kleine Vorweihnachtsfreude für 24 unserer liebsten Menschen und regt zum Nachdenken über die eigenen zwischenmenschlichen Beziehungen an“, so Holzinger.

Winterliche Ruhe am Hof

Auf die Vorweihnachtszeit freut sich auch Klaudia Ritzberger jedes Jahr wieder aufs Neue. Denn als leidenschaftliche Kekserlbäckerin und kreative Bastlerin ist sie im Advent in ihrem Element. Beim Weihnachtsliederhören und einer Tasse Tee genießt sie aber auch gerne die ruhigen Momente, die die Winterzeit mit sich bringt, nachdem die Arbeit draußen auf den Feldern erledigt ist. Für sie steckt in dieser Zeit die Erinnerung an die Kindheit und an liebe Menschen, die nicht mehr da sind. Weihnachten bedeutet für sie aber auch die Bratwürstel am Heiligen Abend und die Vorfreude auf das kommende Jahr.

Achtsamkeit für Wesentliches

Bäuerin Johanna Miesenberger genießt es, wenn die Tage kürzer werden und die Natur zur Ruhe kommt, um die Kräfte für den kommenden Frühling zu sammeln. Eine einfache Meditation oder eine Atemübung hilft ihr dabei still zu werden und den Trubel draußen zu lassen. „Oftmals bedeutet die Adventzeit für manche Menschen Stress. Umso mehr brauchen wir diese innere Einkehr“, ist Miesenberger überzeugt und ergänzt weiters: „Achtsamkeit unterstützt uns darin, Wichtiges von Unwichtigem zu unterscheiden. Gerade im Advent verschafft sie uns Klarheit, hilft unser Herz zu öffnen und uns für den wahren Sinn der Advent- und Weihnachtszeit empfänglicher zu machen.“

- Bildquellen -

  • Web Stille Zeit Haider: BB
- Werbung -
AUTORAnna Sophie Luegmair
Vorheriger ArtikelWertsicherung auf dem Inflations-Prüfstand
Nächster ArtikelGlyphosat: Verlängerung bis Ende 2023 fix