Den Resistenzen auf der Spur
In den unterschiedlichen Systemen aus Fruchtfolge und Bodenbearbeitung werden zudem verschiedene Herbizidstrategien verglichen. Dabei wird die Zahl der Wirkmechanismen variiert, um Rückschlüsse auf die Risiken zur Resistenzbildung zu erhalten.
Der Versuch steht derzeit im vorletzten Jahr. Eine noch vorläufige Auswertung ergibt folgende Anhaltspunkte für ein praktisches Programm zur Regulation des Ackerfuchsschwanzes:
• Bei den Bodenbearbeitungsverfahren zeigen die Varianten mit Pflug den geringsten AF-Besatz. Bei den Grubbervarianten liegt flach mischend vor tief mischend. Dies ist erklärbar, weil bei beiden Varianten mit einem Vorsaat-Glyphosateinsatz reiner Tisch gemacht wird. Fazit: Reduzierte Bodenbearbeitungssysteme erfordern einen erhöhten Aufwand bei der AF-Bekämpfung
• Beim Saatzeitpunkt sind die Normaltermine den Frühterminen überlegen. Ackerfuchsschwanz keimt zu etwa 80 % im Herbst und hat nur eine kurze Vegetationsruhe. Spätsaaten reduzieren den AF-Besatz.
• Was die Resistenzentwicklung betrifft, zeigen Herbizide aus der Klasse der ACCase-Hemmer (Hemmung der Acetyl CoA Carboxylase; HRAC-Gruppe A) eine über die Zeit hin abnehmende Wirkung. Zu dieser Wirkstoffgruppe gehören Produkte wie Ralon Super, Gallant Super, Agil-S, Panarex, Targa Super, Select 240 EC, Focus Ultra und Axial.
Um diesen Resistenzaufbau zu vermeiden, kommen in den Getreidegliedern Produkte aus anderen Wirkstoffklassen zum Einsatz wie beispielsweise:
• Atlantis OD plus Husar OD (Hemmung der Acetolactat Synthase = ALS-Hemmer bzw. Sulfonylharnstoffe; HRAC-Gruppe B) gefolgt von Artist oder Bacara Forte (Zellteilungshemmer; HRAC-Gruppe K3) oder
• Lexus (ALS-Hemmer; K1) plus Stomp Aqua (K1) plus Netzmittel gefolgt von Atlantis OD plus Husar OD (s.o.).
Als gräserwirksame Komponenten im Raps kommen zum Einsatz:
• Focus Ultra (A) oder Kerb FLO (K1),
und im Mais:
• Laudis (F2) plus Aspect (K3) als ALS-freie Variante sowie
• MaisTer power (B) in der Variante mit ALS.
Aus den Versuchsergebnissen sollen Prognosemodelle entwickelt und konkrete Empfehlungen für die landwirtschaftliche Praxis abgeleitet werden. Die Endergebnisse des Dauerversuchs werden gegen Jahresende 2017 vorliegen.
Hans Maad