Die gute Nachricht zuerst: Auch 2023 blieb der Außenhandelssaldo Österreichs bei Milch und Produkten daraus positiv. Konkret wurde ein Handelsüberschuss von rund 602 Mio. Euro erzielt. Damit ist der wertmäßige Überhang von Export in Relation zu Import um 38,8 Mio. Euro oder 6,1 Prozent gegenüber 2022 geschrumpft, wie die Vereinigung Österreichischer Milchverarbeiter (VÖM) unter Berufung auf jüngste Zahlen der Statistik Austria mitteilt.
44 Prozent der Gesamterzeugung gehen in den Export
Demnach wurden 2023 Produkte im Gesamtwert von 1,73 Mrd. Euro exportiert (+0,9 %). Dies entspricht immerhin 44 Prozent der Gesamterzeugung der heimischen Molkereibetriebe. Die Importe beliefen sich indes auf rund 1,13 Mrd. Euro, um gut 5 Prozent mehr als 2022. VÖM-Präsident Helmut Petschar begründet den Abwärtstrend in erster Linie mit Preisentwicklungen bei den einzelnen Produkten. Auch die erhöhte Preissensibilität der Konsumenten und der Trend im Lebensmitteleinzelhandel für das Billigsegment vermehrt Importware zu listen, spiegle sich in den Zahlen wider. Auch im Bereich der verarbeiteten Produkte finden VÖM-Angaben zufolge Importwaren vermehrt Verwendung. Diesbezüglich erneuerte Petschar seine Forderung nach einer verpflichtenden Herkunftskennzeichnung. „Es kann nicht sein, dass ständig höhere Standards von Gesellschaft und Handel verlangt, aber dann Produkte mit geringeren Standards in die Einkaufskörbe der Konsumenten gemogelt werden“, so der VÖM-Präsident. Vor allem bei den Handelsmarken sei dies vermehrt der Fall, moniert er.
Hauptabnehmer Deutschland
Auch im Vorjahr ging knapp die Hälfte der Exporte nach Deutschland, gefolgt von Italien und den Niederlanden. Aus diesen Ländern stamme auch das Gros der Importe. Insgesamt werde übrigens in über 100 Staaten exportiert, teilt man mit. Wichtigstes Exportprodukt blieb 2023 (trotz mengenmäßigem Minus von über 5 Prozent) der Käse. Dieser wurde im Gesamtwert von 920 Mio. Euro zu einem durchschnittlichen Kilopreis von 5,36 Euro ausgeführt. Schlusslicht bildete Butter. Hier standen Exporte im Wert von 28 Mio. Euro Importen von 120 Mio. Euro gegenüber.
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