Bildung ist der Schlüssel, um die Landwirtschaft von Morgen fit und konkurrenzfähig zu machen – davon ist man an der HTL Ried überzeugt. In diesem Sinne wird seit vier Jahren der Schwerpunkt Agrar- und Umwelttechnik intensiv vorangetrieben. Die steigende Schülerzahl gibt der Schule Recht. Auch im kommenden Jahr wird die Zahl der Auszubildenden dank eines starken Zulaufs im Maschinenbauzweig um zehn Prozent anwachsen.
Erlerntes perfekt umgesetzt
„Agrartechnik ist vielseitig, herausfordernd und cool: Das bestätigten auch in diesem Schuljahr zahlreiche anwendungs- und praxisorientierte Diplomarbeiten“, erklärt Martin Anzengruber, Leiter des Ausbildungsschwerpunktes Agrar- & Umwelttechnik stolz. Er meint weiter: „Neben dem durchwegs hohen fachlichen Niveau beeindruckt die große thematische Bandbreite der Aufgaben, mit denen sich die Maturanten in ihren vorwissenschaftlichen Arbeiten im Bereich der Landtechnik auseinandergesetzt haben.“
Planung und Realisierung der Diplomarbeiten erfolgten wie in den Jahren zuvor in Zusammenarbeit mit renommierten Landtechnik-Unter-nehmen.
Breites Projekt-Spektrum
Zwei Schüler entwickelten etwa ein Modell zur automatischen Zugpunkteinstellung beim Pflügen. Der Vorteil an dieser Technik: Stimmt die Zugpunkteinstellung, lässt sich der Kraftstoffbedarf und dessen Verschleiß reduzieren, was sich wiederum positiv auf die Umwelt sowie auf die Effizienz des gesamten Arbeitsprozesses auswirkt.
Eine andere Abschlussarbeit hatte die Optimierung des Bandschwaders von „Reiter Innovative Technology“ zum Ziel. Durch die leichtere, materialoptimierte Ausstattung kann zukünftig eine Gewichtsreduktion im zweistelligen Prozentbereich erreicht werden.
Komfortable Hühnerhaltung für Federvieh und Halter – diese Vision verfolgten zwei Absolventen der Abend-HTL. Sie konstruierten einen Hühnerstall in modularer Bauweise in dem Fütterung, Ei-Entnahme, Einstreuung und Entmistung automatisiert mit hochmodernen Steuerungssystemen erfolgen. So kann der Stall eine Woche lang autonom betrieben werden – in der Top-Version sogar überwacht und vom Smartphone aus gesteuert.
Lösungen für den Wald
Für „Samo-Maschinenbau“ konstruierte ein Dreier-Team der HTL Ried ein Polterschild mit der Vorgabe: „Entwicklung eines preiswerten Basismodells, das sich durch frei konfigurierbare Applikationen individuell aufrüsten lässt.“ Neben umfangreichen Konstruktionsarbeiten war auch das Erstellen einer Marktanalyse Teil der Aufgabe.
Eine weitere Abschlussarbeit mit Fokus auf den Forst setzte sich zum Ziel eine Holzzange mit Kegelspalter für einen Bagger und eine dazu passende Steuereinheit zu entwickeln.
Modernste Landtechnik
GPS-Spurführungssysteme sowie kamerageführte Maschinen und Sensoren sind längst auf Oberösterreichs Bauernhöfen und Feldern angekommen. Durch diese neuen Technologien lassen sich Aussaat, Düngung und Applikationen optimieren sowie analysieren.
Zwei Schüler haben sich daher mit Lenkwinkelsensoren auf Fahrzeugen, im Speziellen mit jenen des Welser Maschinenbauers „Reform“ auseinandergesetzt. In einer zusätzlichen Arbeit ging es dann einen Schritt weiter, indem ein voll funktionsfähiges GPS-Lenksystem auf ein elektrifiziertes Gokart aufgebaut wurde. Die Idee dahinter: Kinder sollen die moderne Landtechnik spielerisch kennen lernen. Zudem können mit diesem neuen RTK-System alle Schüler der HTL Ried ein gratis Spurführungssignal daheim auf den Höfen nützen.
Hinweis: Die besten Diplomarbeiten der HTL Ried werden demnächst in der BauernZeitung präsentiert.
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