Als außerschulische Partner standen die landwirtschaftlichen Betriebe der Eltern – einerseits der Rauterhof auf 640 m von Familie Hotschnig in Oberdrauburg (Kärnten) und andererseits der Norerhof auf 1060 m von Familie Klingenschmid in Tulfes – zur Verfügung. Begleitet wurden sie bei der Arbeit von Professorin DIin Beate Mayerl und Mag.a Andrea Hackl.

Gibt es Qualitätsunterschiede von Heu und Silage bei zwei Milchviehbetrieben mit ähnlichem Herdenbestand, aber auf unterschiedlichen Seehöhen? Um diese Frage zu beantworten, haben Hotschnig und Klingenschmid Herstellungsmethoden für das Grundfutter dargestellt und der Grünbestand auf beiden Betrieben erhoben. Ein Quadratmeter wurde abgesteckt und per Hand abgemäht. Das frischgemähte Gras wurde nach Gräsern, Kräutern, Leguminosen und Abgestorbenem sortiert und abgewogen. Der größte Unterschied ergab sich bei der Trockenmasse. Betrieb Hotschnig: 4.744 kg/ha – Heu, 3.348 kg/ha – Silage. Betrieb Klingenschmid: 1.440 kg/ha – Heu, keine Silage

Sinnenprüfung und chemische Analyse

Das Heu und die Silage wurden auf beiden Betrieben nach der ÖAG-Sinnenprüfungstabelle (Geruch, Farbe, Gefüge und Verunreinigungen) bewertet. Alle geprüften Futtermittel hatten die Güteklasse sehr gut bis gut – waren also einwandfrei.

Die produzierten Grundfuttermittel ließen sie von der AGES chemisch analysieren. Die Werte bildeten die Grundlage für die Rationsberechnungen und die Rationsoptimierung je nach Leistungsphase der Kuh. Das Gewicht und die Milchleistung der Fleckvieh-Kühe vom Rauterhof und der Original Braunvieh bzw. Brown Swiss Kühe vom Norerhof wurden dafür im Juni, August, Oktober und Dezember 2019 ermittelt. Auf beiden Betrieben werden die Rinder gealpt. Durch die Rationsberechnung kann eine optimale Futterration für laktierende Milchkühe wie auch für die Mastrinder erstellt und kontrolliert werden, um möglichst gute und wirtschaftliche Leistungen zu erlangen. Die Futterration wurde an beiden Betrieben für die Rinder bis 100 Tage nach der Geburt, bis 200 Tage nach der Geburt, bis 300 Tage nach der Geburt, über 300 Tage nach der Geburt und für die trockenstehenden Rinder berechnet. Mit Hilfe einer errechneten Ration können die Milchinhaltsstoffe (Fett und Eiweiß) in ihrer Zusammensetzung verändert werden. Diese Parameter sind neben der Milchmenge ausschlaggebend für die Bezahlung und somit wesentliche Kennzahlen.

Gleiche Qualität aber unterschiedlicher Ertrag

Claudia Hotschnig und Maria-Regina Klingenschmid konnten keine signifikanten Qualitätsunterschiede bei den Grundfuttermitteln feststellen. Der Rauterhof auf 640 m hatte aber einen wesentlich höheren Ertrag.

Mayerl und Hackl waren mit der Diplomarbeit der zwei Maturantinnen sehr zufrieden: „Die Eigenständigkeit und die Sorgfalt bei der Beantwortung der Forschungsfrage waren bei dieser sehr gut strukturierten Arbeit besonders herausragend. Die zwei Maturantinnen der fünfjährigen Langform für Landwirtschaft und Ernährung erbrachten einen beachtlichen Beweis ihrer Hochschulreife.“ 

- Bildquellen -

  • Fshbty: Claudia Hotschnig
- Werbung -
Vorheriger Artikel„Die Bauernschaft ist gut vertreten“
Nächster ArtikelLandesagrarreferenten beschließen Erhöhung der Mittel für den Rindfleisch-Absatz