Die BauernZeitung hat bei Sylvia Scherhaufer, der Generalsekretärin des NÖ. Jagdverbandes nachgefragt, ob durch die verschärften Quarantäneauflagen nun die Bejagung der Wildschweine zum Erliegen kommt. Der Jagdverband gibt dazu Entwarnung: „Die Jagdausübung als Einzelperson oder mit Menschen aus dem eigenen Haushalt ist laut der aktuellen Corona-Verordnung des Gesundheitsministeriums weiterhin erlaubt.“ Nur Gesellschaftsjagden seien nicht mehr möglich. Das wurde auch mit Juristen des Landes Niederösterreich wie auch mit dem Landwirtschaftsministerium abgeklärt. Scherhaufer: „Sollte es zu strengeren Bestimmungen kommen, haben wir bereits das Landwirtschaftsministerium ersucht, nicht nur im Hinblick auf die Schweinepest, auch um generell Wildschäden zu vermeiden, eine Ausnahme für die Jagd zu unterstützen.“
Trotz der hohen Schwarzwild-Abschusszahlen im Jahr 2019 – wie die BauernZeitung berichtete wurden die Abschüsse um fast die Hälfte erhöht, knapp 30.000 Tiere erlegt – seien die Bestände durch den milden Winter und die guten Nahrungs- und milden Witterungsverhältnisse seit Februar hoch. Scherhaufer: „Daher wollen und müssen die Jägerinnen und Jäger auch weiterhin die Wildschweinbestände reduzieren, um so das Risiko einer raschen Ausbreitung der Schweinepest und damit die Bedrohung für die Schweinezucht zu minimieren“.
Von den aktuellen Corona-Maßnahmen ist indes auch der Wildbrethandel. Nach der Sperre aller Gastronomiebetriebe ist für die Jäger ein wesentlicher Abnehmer völlig weggebrochen. NÖ. Landesjägermeister Josef Pröll startete einen Aufruf: „Die Lager und Vorräte der Jägerinnen und Jäger sind gut gefüllt und halten heimisches Wildbret als Alternative zu herkömmlichem Fleisch bereit.“ Wildfleisch sei nicht nur sehr gesund, „mit dem Kauf unterstützt man die Jägerinnen und Jäger bei ihrer Ausübung ihres Handwerks und leistet zudem einen wichtigen Beitrag zur regionalen Wertschöpfung.“
Und weil die Maisausaat in wenigen Wochen vor der Türe steht ersucht der NÖ Jagdverband die Landwirte erneut um Unterstützung, Mais nicht bis zum Waldrand anzubauen, um so Schussschneisen freizuhalten sowie den Waidmännern und -frauen den Bau von Reviereinrichtungen zu ermöglichen. Auffälligkeiten und aufgefundene Wildschweinkadaver auf Feldern sind den Jägern und Behörde zu melden.
Die aktuelle Ausbreitung der ASP findet man unter folgendem Link:
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