Kommentar von Conrad Seidl,
Redakteur “Der Standard”.
Wenn es nur so einfach wäre! In der ÖVP erfreuen sich derzeit viele an den Umfrageergebnissen der letzten Wochen. 34 Prozent für die ÖVP, 38 Prozent, vielleicht gar 42 wie zuletzt unter Wolfgang Schüssel – man könnte ins Schwärmen kommen und meinen, dass es gar keiner Wahl mehr bedarf, um Sebastian Kurz wieder zum Kanzler zu machen: Sollte sie wirklich mehr als 40 Prozent der Stimmen und entsprechend viele Mandate bekommen, könnte die ÖVP möglicherweise unter vier potenziellen Mehrheitsbeschaffern wählen, den reformfreudigsten dieser Mitbewerber als Partner auswählen und den begonnenen Weg einfach fortsetzen.
Genug geträumt: Es ist nämlich nicht so einfach, wie es sich in den derzeitigen Umfragen darstellt. Es wird eine Wahl geben – und es ist ganz und gar nicht gewiss, dass sie so ausgeht, wie derzeitige Umfrageergebnisse nahelegen. Erstens liegt zwischen jetzt und der Wahl ein Wahlkampf, über dessen Härte man sich keiner Illusion hingeben darf. Zweitens hat die SPÖ einen sehr geschickten Wahlkampf begonnen, der die Sehnsüchte vieler Wähler gut bedient – die SPÖ zu unterschätzen, wäre ein schwerer Fehler. Und drittens mag der Vorsprung in den Umfragen den vielen Funktionären Mut machen; viel eher aber droht er, die Gefolgschaft der Partei einzulullen. Wenn ohnehin alle Welt sicher ist, dass die ÖVP gewinnt, dann könnte der eine oder andere ÖVP-Anhänger meinen, dass es auf ihn oder sie nicht ankäme – und das Kreuzerl vielleicht bei der zweit- oder drittliebsten Partei machen. Die Wahl ist noch lange nicht gelaufen.
Genug geträumt: Es ist nämlich nicht so einfach, wie es sich in den derzeitigen Umfragen darstellt. Es wird eine Wahl geben – und es ist ganz und gar nicht gewiss, dass sie so ausgeht, wie derzeitige Umfrageergebnisse nahelegen. Erstens liegt zwischen jetzt und der Wahl ein Wahlkampf, über dessen Härte man sich keiner Illusion hingeben darf. Zweitens hat die SPÖ einen sehr geschickten Wahlkampf begonnen, der die Sehnsüchte vieler Wähler gut bedient – die SPÖ zu unterschätzen, wäre ein schwerer Fehler. Und drittens mag der Vorsprung in den Umfragen den vielen Funktionären Mut machen; viel eher aber droht er, die Gefolgschaft der Partei einzulullen. Wenn ohnehin alle Welt sicher ist, dass die ÖVP gewinnt, dann könnte der eine oder andere ÖVP-Anhänger meinen, dass es auf ihn oder sie nicht ankäme – und das Kreuzerl vielleicht bei der zweit- oder drittliebsten Partei machen. Die Wahl ist noch lange nicht gelaufen.
- Werbung -