Die Verhältnisse am Lebendmarkt sind zurzeit nicht deckungsgleich mit dem Geschehen am Fleischmarkt. Während die Schlachtbranche sich in vielen Ländern bemühen muss um die für eine vernünftige Auslastung der Schlachtkapazitäten erforderlichen Mengen schlachtreifer Schweine herbei zu schaffen, ist der Zug im Fleischbusiness vorerst abhandengekommen. Einerseits sind es, bedingt durch die gestiegenen Preise, verhaltenere Orders in Industriebereichen, andererseits ist glücklich wer jetzt Gefrierfleisch auslagern kann. Und der europaweite Kälteeinbruch stoppte das sonst um diese Zeit schon flotte Grillgeschäft gänzlich. Daher basiert der Preisanstieg z. B. in Deutschland (+4 Cent) primär auf der knappen Angebotslage am Lebendmarkt.
Auch in Österreich hinkt das Angebot seit Wochen den Vorjahreswerten hinterher. Demnach rar und gesucht sind schlachtreife Tiere die zuletzt mit sehr stabilen 98 kg Schlachtgewicht gehandelt wurden. Eher lange Gesichter charakterisieren zurzeit den heimischen Fleischmarkt. Internationale Dumpingangebote erschweren in diesem Bereich das Umsetzen gestiegener Preise auf den nachgelagerten Stufen. Folge dessen gab es zum angebotsbedingten Preisanstieg von 3 Cent an der Ö-Börse auch unzufriedene Kommentare seitens mancher Abnehmer.
Preise KW 20/21 (Marktbericht vom 16. Mai 2019):
Mastschweine-Notierungspreis: 1,75 Euro (+ 0,03)
Berechnungsbasis: 1,65 Euro (+ 0,03)
Zuchten-Notierungspreis: 1,38 Euro (± 0,00)
Berechnungsbasis: 1,28 Euro (± 0,00)
Johann Schlederer, VLV