Gute Absatzmöglichkeiten bei abgepackter Butter und eine saisonal belebte Nachfrage nach Frischprodukten haben seit Anfang März die Erwartungen auf anziehende Erzeugermilchpreise bestärkt. Dies umso mehr, als in Deutschland die Anlieferung seit Jahresbeginn um gut zwei Prozent unter dem Vorjahresvolumen liegt. Auch in Österreich lag das Milchaufkommen bis Ende Februar um rund ein Prozent unter dem Vorjahreswert.
Rohstoffwert fiel im März um 1,1 Cent/kg
Als Preisindikator zeigt der Kieler Rohstoffwert für den März dennoch leicht nach unten. Das Kieler Institut für Ernährungswirtschaft (ife) hat den Rohstoffwert für den zurückliegenden Monat um 1,1 Cent niedriger ermittelt als im Februar. Somit ergab sich aus dem Verkauf von Milchfett und Milcheiweiß an der Börse Kempten im Februar ein durchschnittlicher Verwertungserlös von 50,6 Cent/kg (Milch, konventionell, netto ab Hof, 4,0 % Fett, 3,4 % Eiweiß).
Laut Marktbericht der Süddeutschen Butter- und Käse- Börse vom 26. März zeichnen sich Richtung Ostern verbesserte Erlöse ab. So ist Butter im 250-g-Päckchen bedingt durch Aktionen einzelner Markenartikler vom Lebensmittelhandel jüngst sehr gut abgerufen worden. Aufgrund der verbesserten Nachfrage zur Osterzeit und der beginnenden Spargelsaison geht man von einer anhaltend guten Nachfrage aus. Bei den Butterblöcken im 25-kg- Karton ist Ende März eine leichte Beruhigung eingetreten, hier bleiben die Preise nach den Anstiegen der vorangegangenen Wochen stabil. Für die nächsten Quartale könnte noch Deckungsbedarf bestehen, denn aufgrund des generell sehr hohen Preisniveaus decken sich die Verarbeiter eher nur kurzfristig ein. Der Handel mit Magermilchpulver verlief im März ohne weitere Impulse, die Verkaufserlöse konnten sich nur knapp behaupten.
Stabile Notierung in Verona, Plus bei Erzeugern
Der Spotmarkt in Verona hat sich nach dem fallenden Trend im Februar wieder stabilisiert. Tankmilch aus Österreich (3,6 % Fett) frei Molkerei Norditalien notierte per 24. März mit 54,50 Cent/kg. In Österreich hat sich der Erzeugermilchpreis laut AMA-Milchpreismonitor im Februar wieder leicht verbessert. Demnach haben die Milchlieferanten von den hiesigen Molkereien und Sennereien im Februar im Schnitt 55,68 Cent/ kg erhalten (GVO-freie Rohmilch, Durchschnitt aller Qualitäten, Milchsorten und Inhaltsstoffe). Gegenüber Jänner bedeutet das ein Minus von 0,34 Cent. Immerhin liegt das Preisniveau noch um etwa 7,2 Cent über dem des Vorjahres.
Für den März erwartet die AMA erneut einen leichten Preisanstieg um etwa 0,4 Cent. Damit sollten sich die verbesserten saisonalen Vermarktungsaussichten auch im Erzeugermilchpreis niederschlagen. Der Anteil der Biomilch an der Gesamtanlieferung betrug im Februar mit knapp 50.600 t etwa 18,6 Prozent, was deutlich höher ist als im Vorjahr. Ein Unsicherheitsfaktor für den Markt bleibt allerdings die Tierseuchensituation bei der Blauzungenkrankheit und vor allem bei der Maul- und Klauenseuche.
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- Trinkmilch Preis: agrarfoto.com