Rapssaat – Abwärtstrend seit zwei Monaten
Die Rapsnotierungen an der Euronext setzten im November ihre Anfang Oktober begonnene Abwärtsbewegung weiter fort. Das Tief wurde dabei in der letzten Novemberwoche markiert auf einem Niveau von 366,75 €/to und damit nur um 2,50 € über dem Tief auf Schlusskursbasis aus der zweiten Septemberhälfte. Seither konnte eine kleine Erholung verzeichnet werden. In der Summe verliert der Fronttermin Februar seit Anfang November gut 5 € auf 370,50 €/to und der neuerntige August-Kontrakt 2 € auf 368,25 €/to.
Im aktuellen MARS-Bulletin berichtet die Prognoseeinheit der EU-Kommission von sehr weit entwickelten Rapsbeständen aufgrund der überdurchschnittlich warmen Temperaturen in den Regionen, in welchen ausreichend Niederschläge verzeichnet wurden. Hier wäre der Einsatz von Wachstumsregulatoren angezeigt, um die Bestände vor überdurchschnittlicher Anfälligkeit für Frostschäden zu schützen.
In Deutschland waren die niedrigsten Herbstniederschläge seit über 40 Jahren zu verzeichnen gewesen. Die Rapsfläche sinkt damit deutlich auf unter 1 Mio ha, ein Minus von rund 20 % zum Vorjahr. Ähnlich stelle sich laut MARS die Situation im Osten Polens und im Norden Tschechiens dar. In Ungarn, Rumänien und Bulgarien seien viele Rapsbestände unterentwickelt und nur lückenhaft aufgelaufen.
MARS verweist auch bei aktuell gut stehenden Beständen aufgrund der hohen Herbst-Temperaturen auf den erhöhten Schädlings- und Krankheitsdruck in Zentral-, Nord- und Osteuropa.
Euronext-Weizen tritt auf der Stelle
Der Weizen an der Euronext tritt auf der Stelle. Seit Anfang November bewegt sich der Fronttermin Dezember in einer Range von 196,75 bis 202 €/to. Mit einem aktuellen Schlusskurs von 201,25 €/to notiert der Fronttermin Dezember um einen Euro über dem Vergleichswert vor einem Monat. Der Folgetermin März notiert aktuell bei 202,50 €/to. Der erste neuerntige Termin September verliert im Vergleich zum Vorbericht 0,75 € auf 188,00 €/to.
Das französische Getreideamt FranceAgriMer weist unverändert zur Vorwoche 82 % der heimischen Winterweizenbestände der Bewertungskategorie „gut bis sehr gut“ zu (Vorjahr: 96 %). Das ist die niedrigste Bewertung für diesen Jahreszeitpunkt der letzten 6 Jahre.
Laut MARS-Bulletin war die Aussaat der Wintergetreide per Mitte November in weiten Teilen Europas abgeschlossen. Für schlecht entwickelte oder nicht aufgelaufene Bestände aufgrund Trockenheit in Deutschland sei das Aussaatfenster aufgrund der überdurchschnittlichen Temperaturen noch nicht geschlossen, wenn auch unter nun nicht mehr idealen Bedingungen.
Stratégie Grains veranschlagte die diesjährige EU-Weichweizenernte in seinem Mitte November aktualisierten Getreidereport unverändert auf 127,0 Mio to (Vorjahr: 141,9 Mio to). Stratégie Grains erwartet für 2019 eine deutliche Ausweitung der Anbaufläche für Weichweizen um 6 % auf 24,26 Mio ha. Die Saat- und Aufwuchsbedingungen der Wintergetreide haben sich in Westeuropa seit Ende Oktober deutlich verbessert. Für Frankreich erwarten die Experten eine Ausweitung der Winterweizenfläche um 4 % auf 5,12 Mio ha, in Deutschland sogar um 8 % auf 3,25 Mio ha.
Mais unter Einfluss der Schwäche des Weizens
Nach einer moderaten Aufwärtsbewegung bis zur Monatsmitte November schwenkte auch der Mais in die vom benachbarten Weizenmarkt vorgegebene Seitwärtsbewegung ein. Der Fronttermin Jänner, welcher noch bis zum 7. Jänner 2019 das Tableau anführen wird, notiert mit 172,75 €/to um einen Tick unter dem Vergleichswert von vor vier Wochen. Der erste Termin für die neue Ernte notiert mit 171,00 €/to ebenfalls faktisch unverändert.
Der Auslandsdienst des amerikanischen Landwirtschaftsministeriums FAS berichtet von einem dürrebedingten Rückgang der polnischen Maiserzeugung gegenüber dem Vorjahr um 20 % auf 3,2 Mio to. Den durchschnittlichen Hektarertrag veranschlage das polnische Statistikamt auf 5,76 to/ha, verglichen mit 7,15 to/ha in 2017/18.
Stratégie Grains taxierte die polnische Ernte Mitte November auf 3,7 Mio to, womit Polen weiterhin der fünftwichtigste Maisproduzent der EU sei (Vorjahr: 4,0 Mio to).
Die EU-Ernte erhöhte Stratégie Grains um 0,6 Mio to auf 60,0 Mio to, mehrheitlich aufgrund einer größeren Erzeugung in Rumänien und Frankreich.
Die Anbaufläche in der EU-28 für die Ernte 2019 erwartet Stratégie Grains um 4 % im Anstieg bei 8,74 Mio ha (Vorjahr: 8,41 Mio ha).
- Bildquellen -
- 1812 Raps: ks-agrar.de
- 1812 Weizen: ks-agrar.de
- 1812 Mais: ks-agrar.de